Kompakt und leicht: Die T-Mobile HOME NET Box
Kompakt und leicht: Die T-Mobile HOME NET Box
© David Kotrba

Test

LTE-Box verbessert T-Mobiles Internet für daheim

Im April präsentierte T-Mobile mit HOME NET eine Router-Lösung, bei der mobiles Internet per WLAN an alle Geräte im Haushalt geliefert wird. Der dazu passende Router wurde von der futurezone bereits getestet. Ende August stellte T-Mobile einen weiteren Router für daheim vor. Die HOME NET Box soll Geräte per WLAN und LTE mit dem Internet verbinden - und das mit Geschwindigkeiten bis zu 150 MBit/s. Zeit für einen neuen futurezone-Test.

Die von Huawei gefertigte HOME NET Box sieht - der Bezeichnung entsprechend - etwas Box-förmiger als der erste HOME NET Router aus. Sie besteht aus zwei Teilen, einer Basis und einem abkoppelbaren, mobilen Teil. Verbunden sind die beiden mit USB. An der Nahtstelle leuchtet ein LED-Band in T-Mobile-Magenta. Der mobile Teil besitzt einen Akku und kann im Bedarfsfall einfach von der Basis gezogen werden.

Inbetriebnahme mit Piktogrammen

Per WLAN können bis zu 32 Geräte versorgt werden. Zusätzlich gibt es einen einzelnen LAN-Anschluss am Basisteil der Box. Mobiles Internet wird über LTE, 3G und 2G-Standards empfangen. Die Installation sollte per Plug&Play-Prinzip möglichst einfach funktionieren - und zwar so simpel, dass die mitgelieferte Gebrauchsanleitung äußerst knapp bemessen wurde. Die Inbetriebnahme wird in Piktogrammen erklärt, was auch tatsächlich ausreicht. Viele Knöpfe gibt es nicht. Ein Schalter macht das Gerät an und aus.

Ein paar farbige LEDs unterhalb der Oberkante der HOME NET Box bezeichnen Empfangsleistung (dreistufig), WLAN-Aktivierung und Akkuladestand. Wer weitere Verbindungsinformationen wünscht, kann das Router-Backend per Webbrowser besuchen. Außerdem kann die Box per App gewartet werden.

Stärkeres WLAN und Wartung per App

Wie auch schon der HOME NET Router ging auch die HOME NET Box zu Testzwecken durch die Hände von Kurier-Techniker Ronald Zieger, der im ländlichen Raum Erfahrungen mit dem Gerät sammelte: "Vom Empfang her schneidet die Box genauso wie der Router ab. LTE wird am Land nirgendwo erreicht."

Bei der WLAN-Sendeleistung kann Zieger aber sehr wohl Verbesserungen feststellen: "Mir ist aufgefallen, dass man mit der Box auch in verwinkelten Wohnungen einen deutlich besseren Empfang hat." Begeistert zeigt sich Zieger auch über die Web-Benutzeroberfläche: "Das Backend ist sehr übersichtlich. Ein so schön aufbereitetes und logisches Backend ist bei Routern selten. Es hat nicht den Anschein, als sei es für Techniker gemacht, sondern für normale Endanwender."

Die Routereinstellungen lassen sich auch mit einer App konfigurieren. Der Gratis-Download "Huawei Mobile WiFi" gibt einen schnellen Überblick über den Mobilnetzempfang, die Anzahl der Geräte im drahtlosen Netzwerk, die übertragene Datenmenge und den Akkustand. Auch SMS lassen sich mit der App verschicken, sowie weitere Einstellungen vornehmen.

Schwacher Akku

Der Sinn des integrierten Akkus erschließt sich Zieger nicht so ganz: "Das ist ganz lustig, wenn man einen Hotspot mit dabei haben möchte. Der Akku ist aber sehr schwach, deutlich schwächer als bei einem Smartphone. Die Kapazität reicht gerade für eine gute Stunde Surfen. Tethering über das Handy ist genauso praktikabel. Die Mobilität bringt also keinen großen Vorteil."

Was die proklamierten LTE-Fähigkeiten und Bandbreiten von bis zu 150 MBit/s betrifft, so lässt sich eine kleine Verbesserung gegenüber dem ersten LTE-Router-Test eines T-Mobile-Angebots feststellen. Innerhalb Wiens ist der neueste Mobilfunkstandard nicht mehr ganz so selten anzutreffen. In der futurezone-Redaktion im siebenten Wiener Gemeindebezirk leuchten zwei bis drei blaue LEDs, die LTE-Empfang kennzeichnen, an der Box-Vorderseite auf.

3G am Land

Mit speedtest.net wurden in der futurezone-Redaktion 16,06 MBit/s Download-Bandbreite und 4,72 MBit/s beim Upload gemessen. Verbunden war man dabei mit dem LTE-Netz. Ein kleiner Ausflug in das Umland von Wien sollte zusätzliche Werte bei ruralem Gebrauch erbringen.

Im nördlich von Wien gelegenen Langenzersdorf wurden 6,17 MBit/s beim Download und 1,02 MBit/s beim Upload gemessen. In Stetten 7,24 MBit/s (Down) bzw. 1,81 MBit/s (Up). In Korneuburg erreichte die Box 12,75 MBit/s (Down) bzw. 2,74 MBit/s (Up). In allen genannten Orten surfte man im 3G-Netz.

Der Akku gab sich bei der ländlichen Ausfahrt eher schwach. Nach nur vier lokalen Aktivierungen für jeweils ca. drei Minuten und keinerlei signifikanten Download-Vorgängen erschien die Akkustands-LED bereits in rotem Licht.

Fazit und Preis

Die HOME NET Box unterscheidet sich vom HOME NET Router durch ein anderes Aussehen, einen integrierten Akku, verbesserte Wartung via Browser oder App und eine verbesserte WLAN-Sendeleistung. Der LTE-Empfang im städtischen Raum ist nun gegeben, was beim Test des klassischen Routers noch nicht der Fall war. Im Praxisbetrieb kommt man damit nicht einmal annähernd auf 150 MBit/s. Die Bandbreite könnte sich mit dem Ausbau der LTE-Netze in den nächsten Jahren erhöhen. Die dafür notwendigen Frequenzen hat T-Mobile ja bei der großen Frequenzauktion ersteigert. Der Mobilfunker verlangt allerdings eine Neuauflage der Versteigerung.

Die HOME NET Box wird zusammen mit vier Paketen im Preisbereich von 15,99 bis 59,99 Euro pro Monat angeboten. Downloadlimits gibt es dabei keine, allerdings wird die Bandbreite nach einem bestimmten Datenverbrauch auf 256 kbit/s gedrosselt. Je mehr man zahlt, desto mehr potenzielle Bandbreite steht zur Verfügung. Angesichts des eigenen Wohnorts kann sich jeder selbst die Frage stellen, welchen Sinn es etwa macht, 59,99 Euro monatlich für theoretische 100 MBit/s (das teuerste der vier Pakete) auszugeben. Sehr gelegen kommt dabei das Angebot, die HOME NET Box zwei Wochen lang kostenlos persönlich zu testen.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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