Microsoft drängt Internet Explorer früher ins Abseits
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Mit Windows 10 will Microsoft auch das Ende des Browser-Urgesteins Internet Explorer einläuten. An seiner Stelle soll ein neues Produkt folgen, das unter dem Codenamen "Spartan" bekannt geworden ist. Um einen fließenden Übergang zu gewährleisten, soll Windows 10 noch mit beiden Browsern ausgestattet sein.
Mit Edge soll außerdem eine völlig neue Browser-Engine geliefert werden. Der aktuelle Internet Explorer 11 verfügt noch über die ältere Trident-Engine (MSHTML). Bislang war Microsofts Plan, beide Browser mit beiden Engines auszuliefern, damit Nutzer bei Inkompatibilität einfach zur alten Trident-Engine wechseln können. Laut einem Blogeintrag wurde dieser Plan nun jedoch umgeworfen. Offenbar soll es nun so sein, dass Spartan lediglich mit Edge ausgestattet ist und der Internet Explorer 11 nur mit dem alten Trident.
Schneller Wandel
Der Schritt ist ein Zeichen dafür, dass die Entwicklung der neuen Engine bzw. des neuen Browsers schneller vorwärts geht, als ursprünglich angenommen. Laut Microsoft hat man sich von dem ursprünglichen Plan abgewandt, weil Tests mit Spartan gezeigt haben, dass der Browser schon ohne Unterstützung der alten Engine mit einem großen Teil des Webs kompatibel ist. Abgesehen davon wollte Microsoft auch Verwirrung vorbeugen und für die Entwickler ein klares Zeichen setzen, wofür neue Webseiten optimiert werden sollen.
In Sachen Leistung ist das neue Browser-Projekt jedenfalls vielversprechend. Erste Benchmarks der neuen Engine zeigen, dass die Performance im Vergleich zum Internet Explorer deutlich gestiegen ist, besonders bei Javascript. Spartan kämpft sich damit in eine Liga mit Konkurrenten wie Firefox und Chrome vor.
Spartan soll auch der Standard-Browser unter Windows 10 sein. Der Internet Explorer wird parallel dazu noch vorhanden sein, damit etwa Unternehmen ihre Systeme, die vielleicht für den alten Browser optimiert sind, noch weiter nutzen können.
Preview im April
Ein neuer Preview-Build von Windows 10 mit Spartan wird für April erwartet. Bislang war in den Vorab-Versionen lediglich der Internet Explorer 11 mit der neuen Rendering Engine implementiert. Auch das wird sich mit dem kommenden Build ändern, in dem der IE zwar noch vorhanden sein wird, jedoch lediglich mit der Trident-Engine.
Dass der neue Browser auch in der finalen Version Spartan heißen wird, ist übrigens unwahrscheinlich. Derzeit werde ein neuer Name für die Software gesucht, der mit „Microsoft“ beginnen könnte.
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