Word im Horizontal-Modus
Word im Horizontal-Modus
© Microsoft

Bürosoftware

Microsoft stellt Office für iPad vor


Gerüchte, dass Microsoft eine Office-Version für das iPad herausbringen will, gab es schon seit längerer Zeit, nun ist es offiziell. Der neue Microsoft-CEO Satya Nadella stellte das neue Produkt bei einer Pressekonferenz am Donnerstag als ersten großen Wurf seiner Amtszeit vor, berichtet re/code. Microsoft baut mit dem Start der Bürosoftware-Suite am iPad seine Präsenz auf Tablets aus und betont so den Stellenwert des Mobilgeschäfts.

Ab Mittwoch sind die Textverarbeitung Word, die Tabellen-Software Excel und das Präsentationsprogramm PowerPoint im App Store von Apple verfügbar, kündigte Nadella an. Das E-Mail- und Terminverwaltungsprogramm Outlook fehlt in dem angekündigten Software-Angebot für das iPad.

Wie Engadget berichtet, soll Office für das iPad grundsätzlich als Gratis-Download erhältlich sein. Mit der Gratis-Version wird man Word-, Excel- oder PowerPoint-Dokumente ansehen können. Um sie zu bearbeiten wird man allerdings ein Office-365-Abonnement benötigen. Über Office.com soll ein 30-tägiger Testzugang angeboten werden.

Neue Funktionen

Aus einigen ersten Screenshots, die auf der Pressekonferenz gezeigt wurden, geht hervor, dass die Office-Version für das iPad nicht einfach nur eine aufgemotzte Version von Office für das iPhone ist. Stattdessen werden Funktionen verfügbar, die für die Version auf dem kleineren Smartphone-Display weggelassen wurden.

Unter anderem soll man benutzerdefinierte Textfarben wählen können, eine Vielzahl von Folien-Übergängen bei PowerPoint oder Anmerkungen für Präsentationen. Der eigene Finger wird in der Office-Version für das iPad angeblich zum Laser-Pointer werden können. In allen Office-Anwendungen wird zudem Kollaboration durch mehrere User gleichzeitig groß geschrieben.

Anders als Ballmer

Microsoft hatte seit dem iPad-Start vor rund vier Jahren darauf verzichtet, die vor allem in Unternehmen oft benutzten Büroprogramme für das iPad verfügbar zu machen. Die Lücke füllten bisher Apple mit eigener Software (iWork) sowie viele andere Anbieter von Apps mit ähnlichen Funktionen aus (z.B. Google Docs). Vor allem der frühere Microsoft-CEO Steve Ballmer galt als Verfechter einer Firmenpolitik, wonach man für die Verwendung von Office ein Microsoft-Gerät kaufen musste.

Microsoft CEO Satya Nadella speaks at a Microsoft event in San Francisco, California March 27, 2014. Nadella made his first major public appearance since taking the helm of the world's largest software maker. REUTERS/Robert Galbraith (UNITED STATES - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY BUSINESS)

Cloud und Mobilwelt vereinen

Satya Nadella spricht hingegen in einem Blogeintrag, der unmittelbar nach der Microsoft-Präsentation online ging, von einer Welt, in der die Schlagworte "Cloud" und "Mobile" als zwei Facetten derselben Sache erscheinen. "Mobil ohne Cloud schränkt ein. Die Cloud ohne Mobil hat nur latentes Potenzial", meint Nadella.

Gerade in einer Welt allgegenwärtiger Computer und intelligenter Geräte sei die Verknüpfung von Cloud- und Mobilstrategien notwendig. Dienstleistungen sollen dezentral durch eine Vielzahl von Endgeräten verfügbar werden. Mit einem Login soll man von überall auf seine Dokumente zugreifen können.

Auf Microsofts BUILD-Konferenz, die am 2. April startet, sollen weitere Neuigkeiten rund um Windows, Windows Phone, Xbox und Microsofts Cloud-Plattform Azure vorgestellt werden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare