Moto G5 und G5 Plus im Test: Ein guter Kompromiss
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Das zu Lenovo gehörende Motorola hat nun die neuen Geräte der beliebten G-Serie auch in Österreich in den Handel geschickt. Wieder gibt es das Moto G in zwei Varianten: das G5 und das G5 Plus.
Man könnte meinen, die beiden Geräte unterscheiden sich lediglich in der Display-Diagonale. Dem ist aber nicht so, denn das G5 und das G5 Plus sind sowohl äußerlich als auch innerlich zwei deutlich unterschiedliche Geräte.
Außen
Das Gewicht des G5 beträgt 144,5 Gramm und die Maße belaufen sich auf 144,3 mal 73 mal 9,5 Millimeter. Bei einem 5-Zoll-Display kommt die Screen-to-body-Ratio auf 65,4 Prozent.
Das G5 Plus ist 150,2 Millimeter hoch, 74 Millimeter breit und an der dünnsten Stelle 7,7 Millimeter stark, an der dicksten Stelle 9,7 Millimeter. Es bringt 155 Gramm auf die Waage. Die Screen-to-body-Ratio beträgt beim 5,2 Zoll großen Bildschirm 67,1 Prozent. Beim G5 Plus hebt sich das kreisrunde Kameramodul auf der Rückseite vom restlichen Gehäuse ab und steht etwas hervor. Beim kleineren G5 ist das nicht der Fall.
Beide G5-Smartphones werden von einer wasserabweisenden Nanobeschichtung geschützt. Wie Motorola ausdrücklich festhält, schützt diese Beschichtung aber lediglich "vor moderatem Kontakt mit Wasser, etwa bei versehentlichem Verschütten, Wasserspritzern oder leichtem Regen". Die Geräte seien jedoch nicht wasserdicht und sollen daher auch nicht in Wasser eingetaucht werden.
Beide Geräte können Bluetooth 4.2, FM-Radio, LTE sowie Wlan nach den Standards 802.11 a/b/g/n und verfügen über einen 3,5mm-Köpfhöreranschluss. Der Akku wird per Micro-USB geladen.
Handhabung
Das G5 Plus fühlt sich hochwertig an und liegt gut in der Hand. Durch die leicht aufgeraute Rückseite rutscht es nicht und lässt sich daher auch gut mit einer Hand bedienen. Die Verarbeitung der Einschübe, Buttons, des Kameramoduls, der Ecken und Ränder macht einen guten und robusten Eindruck.
Trotz der abnehmbaren Rückseite und dem moderaten Preis von rund 200 Euro wirkt das G5 solide verarbeitet. Die tauschbaren Teile erzeugen kaum Spielräume und knarzen daher auch nicht. Auch das G5 liegt gut in der Hand und lässt sich durch den kleineren Bildschirm (5 Zoll) auch einfacher mit einer Hand bedienen.
Fingerprint
Der Fingerabdrucksensor ist bei beiden Smartphones im Home-Button, der sich an der gewohnten Stelle an der Vorderseite des Geräts befindet, untergebracht. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine physische Taste, sondern um eine kapazitive Fläche, die das Handy entsperrt bzw. zum Homescreen führt.
Der Fingerprint-Sensor funktioniert einwandfrei, weckt das Gerät auf und entsperrt das Smartphone blitzschnell, auch wenn der Finger recht schlampig auf die dafür vorgesehene Fläche gelegt wird.
Innen
Das Moto G5 verfügt über 2 GB RAM und 16 GB internen Speicher, der per SD-Karte auf 128 GB erweitert werden kann. Als CPU kommt ein Achtkern Qualcomm Snapdragon 430 mit 1,4 GHz zum Einsatz.
Das größere G5 Plus kommt mit 3 GB RAM und 32 GB Speicherplatz, der per SD-Card auf 256 GB aufgestockt werden kann. Als Prozessor dient ein Octa-Core Qualcomm Snapdragon 625 mit einer Taktfrequenz von 2 GHz. Die Plus-Varianta ist demnach etwas leistungsfähiger als das kleinere G5.
Beiden Smartphones sind Dual-SIM-fähig und setzen auf Nano-SIMs. Somit verfügen die Moto-Handys über drei Einschübe: zweimal Nano-SIM, einmal SD-Card.
Kamera
Die Hauptkamera des G5 Plus löst mit 12 MP auf und wird von einem Dual-LED-Blitz unterstützt. Die Blendenzahl wird von Motorola mit f/1,7 angegeben. Videoaufnahmen sind in 4K bei 30 fps möglich. Die Frontkamera nimmt Selfies mit 5 MP und Weitwinkel auf, einen LED-Blitz gibt es ebenfalls.
Überraschenderweise löst die Hauptkamera des kleineren G5 mit etwas mehr Pixeln auf, nämlich 13 MP, besitzt dafür aber keinen Dual-LED-Blitz. Die Blendenzahl wird mit f/2,0 angegeben. Die Selfie-Kamera ist mit der des G5 Plus ident. Praktisch ist, dass die Kamera der beiden Geräte standardmäßig QR- und Strichcodes lesen kann.
Die Qualität der Fotos ist der Preisklasse angemessen. Man darf sich also keine hochwertigen, mit Spitzenklasse-Smartphones vergleichbare, Aufnahmen erwarten. Bei Tageslicht sind aber dennoch ohne weiteres brauchbare Fotos möglich, wie die beiden Bildergalerien zeigen.
Display
Die Display-Diagonale des G5 beträgt 5 Zoll, die Auflösung 1920x1080 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 441ppi führt. Das G5 Plus hat ein etwas größeres Display und kommt auf eine Diagonale von 5,2 Zoll. Ebenso mit FullHD kommt das G5 Plus auf eine leicht geringere Pixeldichte von 424ppi. Das Display des G5 Plus wird von Corning Gorilla Glass 3 geschützt. Eine solche kratzfeste Oberfläche vermisst man hingegen beim G5.
Die Qualität der beiden FullHD-Displays ist für diese Preisklasse hervorragend. Nur die Helligkeit könnte etwas höher ausfallen und die Bildschirme spiegeln recht stark.
Akku
Beim G5 Plus beträgt die Kapazität des Akkus 3000 mAh, dieser kann nicht ohne weiteres getauscht werden. Nachdem ich am G5 Plus zwei Stunde lang bei voller Helligkeit über Wlan ein FullHD-Youtube-Video geschaut habe, hat die Akku-Anzeige noch 77 Prozent angezeigt.
Bei 30 Prozent Rest-Akku habe ich das G5 Plus begonnen zu laden. Zehn Minuten später zeigte die Akku-Anzeige 40 Prozent. Ein halbe Stunde nach Start des Ladevorgangs erreichte der Akku 58 Prozent. Nach insgesamt 45 Minuten am Stromkabel kletterte die Anzeige von 30 auf 70 Prozent.
Das G5 verfügt über einen 2800-mAh-Akku, welcher durch Abnehmen des Deckels auf der Rückseite getauscht werden kann. Eine Stunde lang bei voller Helligkeit per WLAN ein FullHD-Youtube-Video ließen beim G5 noch 90 Prozent des Akkus übrig. Nach insgesamt zwei Stunden hat die Akku-Anzeige noch 75 Prozent angezeigt.
Ebenso bei 30 Prozent an das Stromkabel zeigte die Akku-Anzeige nach dreißig Minuten 58 Prozent; eineinhalb Stunden nach Start des Ladevorgangs erreichte der Akku 98 Prozent.
Software
Wie man es von den Moto-Smartphones gewohnt ist, hält sich Motorola bei den Adaptionen des Betriebssystems zurück. Die Android-Version 7 Nougat erinnert stark an das schlanke Android der Nexus-Geräte und beinhaltet keine Bloatware.
Das Auffallendste bei der Android-Version von Motorola ist, das Nichtvorhandensein eines dedizierten Icon-Symbols für den App-Drawer. Wer zu seinen Apps kommen will, die nicht am Startbildschirm sind, muss am Home-Screen beim Pfeil-Symbol nach oben Wischen, dann öffnet sich der Drawer.
Kamera per Schütteln starten
Motorola hat seine G5-Geräte mit einer umfangreichen Action-Steuerung ausgestattet. Werden die Smartphones auf die richtige Art und Weise geschüttelt oder gedreht, startet je nachdem die Kamera, Taschenlampe oder der Ein-Hand-Modus. Diese Funktionen sind zwar nett, werden in der Praxis aber wohl nicht so oft zum Einsatz kommen. Bei anderen Devices mit ähnlichen Funktionen habe ich diese Schnell-Aktionen immer deaktiviert, da sie manchmal unabsichtlich eine Aktion ausführen und keinen bedeutenden Mehrwert bieten.
Fazit
Die G-Familie von Motorola kann immer noch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Saubere Android-Version, genügend Leistung, erweiterbarer Speicher, brauchbare Kamera und austauschbarer Akku (zumindest beim G5) sind in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit und machen beide G5-Smartphones nicht nur für Einsteiger zu empfehlenswerten Geräten.
Der UVP des Moto G5 liegt bei 199 Euro, der des Moto G5 Plus bei 279 Euro.
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