Musik-Apps als schwieriger Zukunftsmarkt
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Rein in Sachen Nutzerzahlen könnte es für Anbieter von Musikstreaming-Diensten derzeit kaum besser laufen. Im August gab etwa Marktführer Spotify bekannt, dass der Dienst vier Millionen zahlende Kunden zählt. In Schweden, wo Spotify gegründet wurde, haben nach offiziellen Angaben bereits zehn Prozent der Haushalte einen kostenpflichtigen Zugang zu dem Streaming-Dienst. Konkurrent Deezer aus Frankreich kommt auf etwa 1,5 Millionen Nutzer, die auch bezahlen.
Probleme
Der Erfolg schlägt sich jedoch noch nicht in finanziellem Gewinn nieder. 2011 konnte Spotify zwar seinen Umsatz um 151 Prozent auf 244 Millionen Dollar steigern (187,8 Mio. Euro) steigern, gleichzeitig schossen aber auch die Verluste um 60 Prozent in die Höhe und betrugen rund 59 Millionen Dollar (45 Mio. Euro). Analysten
Die Nutzerzahlen der Dienste dürften in Zukunft noch weiter steigen, verantwortlich dafür sind Mobilfunkanbieter wie die deutsche Telekom beziehungsweise T-Mobile in Österreich. Im April hat T-Mobile eine Kooperation mit Deezer
Mobilfunker als Partner
Thomas Kicker, Geschäftsführer Privatkunden bei T-Mobile, sieht Mobilfunker als mögliche wichtige Partner für die Streaming-Dienste: "Sie haben den Content, wir haben die Vermarktungsmöglichkeiten und die Kundenbeziehungen", erklärt Kicker im Gespräch mit der futurezone. T-Mobile Österreich hat Deezer im Rahmen eines Pilotprjektes angeboten. Die Erfahrungen waren positiv, so, dass der Mutterkonzern deutsche Telekom die Idee übernommen hat und seinerseits mit dem Dienst Spotify kooperiert.
"T-Mobile Österreich wird auch weiterhin bei Deezer bleiben" so Kicker. Die Gründe, warum man sich anfangs nicht für Spotify entschieden hat, waren vielfältig. "Das war ganz einfach eine Verhandlungssache. Deezer war im Rahmen unserer Gespräche flexibel und es war möglich, schnell eine gemeinsame Lösung zu generieren." Derzeit nutzen rund 20.000 von den knapp vier Millionen T-Mobile-Kunden (einschließlich tele.ring) das gebührenpflichtige Deezer auf ihrem Smartphone.
Mobile-TV
In Sachen Kundenzahlen ist das Musik-Streaming aber laut Kicker noch weit von anderen Entertainment-Angeboten wie Mobile-TV entfernt. "Ich glaube aber schon, dass es bald einen Punkt geben wird, an dem wir mehr Musik-Streaming-Kunden als Mobile-TV-Kunden haben werden. Die beiden Services seien jedoch als verschieden zu betrachten, da man bei Mobile-TV technisch noch eingeschränkter ist, als beim Musik-Streaming. So spielt etwa hier noch die Displaygröße eine Rolle, "bei Musik kann man auch am Smartphone das volle Erlebnis bieten."
- Xbox Music: Gratis Musik-Streaming in Windows 8
- Musik-Streaming: Deezer startet Marktoffensive
- Musiker machen mit Pandora Millionen
- 100 Millionen Euro für Musikdienst Deezer
- Deutsche Telekom kooperiert mit Spotify
- Zweifel am Geschäftsmodell von Spotify
Kommentare