Neue App: Banken bieten Überweisung in Sekunden an
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Geldbeträge in Sekunden überweisen und empfangen, das verspricht ein neues Service der österreichischen Banken. Das von Payment Services Austria (PSA) zusammen mit den Banken entwickelte Dienst namens ZOIN ermöglicht, Überweisungen an Freunde und Bekannte per Smartphone-App zu tätigen bzw. auch Geldbeträge anzufordern. Für die Transaktion ist kein IBAN-Code notwendig, lediglich die Telefonnummer des Kontakts muss man kennen. ZOIN funktioniert bankenübergreifend.
Registrierung notwendig
Alle großen österreichischen Banken mit Ausnahme von Erste und Sparkassen bieten den Dienst ab sofort in ihren eigenen Banking-Apps an. Voraussetzung, dass das Instant Payment funktioniert, ist eine einmalige Registrierung der User. Dies kann online bzw. aus der jeweiligen Banking-App durchgeführt werden. Will man einem Kontakt Geld schicken, erkennt das System, ob das Gegenüber bereits registriert ist. Ist das nicht der Fall, bekommt der andere User eine Einladung und kann sich innerhalb von fünf Tagen anmelden. Nach der Anmeldung muss der Betrag noch einmal bestätigt werden.
Die Betraglimits orientieren sich an der Bankomatkarte bzw. sind recht eng gesteckt. So ist pro Transaktion ein Limit von 400 Euro vorgesehen, das ist auch der maximale Betrag, der pro Tag per ZOIN überwiesen werden kann. Das Wochenlimit ist auf 1000 Euro beschränkt, pro Tag kann zehn Mal Geld angefordert oder empfangen werden, das Wochenlimit ist auf 50 Transaktionen beschränkt. "Die Lösung zielt ganz klar auf Privatkunden ab, die sich bequem und schnell Geld überweisen wollen", erklärt PSA-Geschäftsführer Harald Flatscher.
PIN zur Absicherung
Alle Transaktionen müssen mit einem frei gewählten PIN bestätigt werden. Wie bei der kontaktlosen Bankomatkartenzahlung gibt es die Option, Beträge bis 25 Euro ohne PIN zu versenden. Nach kumulierten 125 Euro muss der PIN aber erneut eingegeben werden. Zusätzlich zur Sicherheit beitragen sollen die Standard-Sicherheitsfeatures von Smartphones und dass für das Aufrufen der jeweiligen App auch Sicherheitsmechnismen zum Tragen kommen. Wird das Handy verloren und will man die Funktion sicherheitshalber sperren, kann das veranlasst werden, ohne dass gleich die Bankomatkarte gesperrt werden muss.
Das Besondere an der Instant-Payment-Lösung ist laut Flatscher, dass sie bankübergreifend funktioniert. Ähnliche, flächendeckend verfügbare Lösungen gebe es bisher nur in Schweden und Dänemark. Als zusätzliches Feature können Kunden auch Nachrichten an ihre Überweisungen oder ihre Anfragen für Geldtransfers anhängen und so den gesamten Prozess personalisieren.
Erste Bank nicht dabei
Warum ausgerechnet Erste Bank und Sparkassen, die in den vergangenen Jahren das Thema Mobile Banking öffentlichkeitswirksam vorangetrieben haben, nicht von Anfang an mit von der Partie sind, wollte der PSA-Geschäftsführer nicht kommentieren. "Je mehr Banken dabei sind, desto besser. Aber wir sind nur ein Dienstleister, der allen Banken Services anbietet. Die Entscheidung, etwas zu implementieren, liegt bei den jeweiligen Instituten", sagt Flatscher auf Nachfrage der futurezone.
Der neue Dienst, dessen Name sich offenbar aus dem ostösterreichischen Dialekt-Begriff für "zahlen" ableitet, ist ein weiterer Schritt, um bargeldloses Zahlen zu fördern. Dass gerade das kontaktlose Zahlens von Kunden gut angenommen werde, zeigen aktuelle Auswertungen bei der Bankomatkartennutzung. So würden mittlerweile bereits ein Drittel aller Bankomatkartenzahlungen kontaktlos durchgeführt.
NFC-Bankomaten kommen
Auch die Bankomaten werden in den kommenden Jahren sukzessive umgerüstet. Derzeit gibt es die Option, kontaktlos abzuheben, bereits bei 40 Bankomaten. Einge Banken werden aber bereits in den kommenden Monaten kräftig in den Einsatz derartiger Geräte investieren. Einziger Unterschied zu den Bezahlterminals in Geschäften: Auch das Abheben geringer Beträge unter 25 Euro wird nur mit Eingabe des Bankomatkarten-PIN möglich sein, erklärte Flatscher gegenüber der futurezone.
ZOIN funktioniert sowohl auf Android-Geräten (ab 5.0) und iPhones (ab iOS 9). Die Umsetzung in den eigenen Apps obliegt den Bank-Instituten. Auch, ob der Dienst von Kunden gratis nutzbar ist, entscheidet die jeweilige Bank.
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