Nikon stellt Systemkameras vor
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Die Gerüchte um Nikons spiegellose Systemkameras haben ein Ende: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat der Konzern das Geheimnis gelüftet und die neuen Modelle vorgestellt. Die beiden Geräte hören auf die Bezeichnung "J1" und "V1". Während die V1 über einen elektronischen Sucher verfügt und eher ambitionierte Fotografen anspricht, ist die J1 eher auf den Lifestyle-Markt ausgelegt und in fünf verschiedenen Farben erhältlich.
Beide Modelle arbeiten mit einem CMOS-Sensor mit 10,1 Megapixel, der Crop-Faktor beträgt 2,7. Der Sensor ist somit ein gutes Stück kleiner, als etwa der von Sonys Konkurrenzmodellen NEX.
Beide neuen Nikon-Kameras verfügen über ein LCD-Display mit einer Bildschirmdiagonale von drei Zoll. Laut Nikon verfügen die Modelle über den weltweit schnellsten Autofokus, Foto-Serienaufnahmen mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde und Full-HD-Videoaufnahme.
Darüber hinaus kommen die Kameras mit einer neuen Funktion, die Foto und Video kombinieren soll. Dabei wird gleichzeitig ein Foto, sowie ein Film mit 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen, das anschließend zu einem bewegten Bild kombiniert wird. Das Ergebnis ist eine Zeitlupenaufnahme mit 24 Bildern pro Sekunde.
Die V1 hat im Gegensatz zur J1 darüber hinaus einen Blitzschuh für externe Blitze und zusätzlich Schnittstellen wie etwa für ein Stereo-Mikrofon und einen „Multi-Zubehöranschluss.“ Die Kameras sollen Ende Oktobererscheinen. Die J1 wird im Kit mit einem 10-30mm Objektiv rund 599 Euro kosten, die V1 mit dem gleichen Objektiv 869 Euro. Die J1 wird in den Farben Schwarz, Weiß, Silber, Rot und Pink erhältlich sein, die V1 in Schwarz und Weiß.
Erster Eindruck
In einem kurzen Hands-On konnte die futurezone Hand an die J1 und V1 anlegen. Die Kameras wirken gut verarbeitet, trotz kompakter Maße lassen sie sich bequem halten. Die Ausnahme sind die Blitze. Der eingebaute Blitz der J1 fährt sehr hoch aus und wirkt fragil. Der Ansteckblitz der V1 wackelte trotz korrekter Montage auf der Kamera.
Mit der Menüführung zeigt Nikon, dass nicht die Fangemeinde sondern Neukunden angesprochen werden sollen. Die manuellen Kameramodi müssen über das Menü angewählt werden, am Modusrad gibt es nur Einstellungen für die zwei neuen Modi Bewegter Schnappschuss und Smart Photo Selector, sowie Foto und Video. Anstatt eines zweiten Drehrades für die Einstellungen werden diese über einen Kippschalter an der Rückseite vorgenommen - ähnlich wie der Zoomschalter bei Digicams.
Etwas seltsam ist, dass sowohl die J1 als auch die V1 auf Effekte verzichten, was bei Kameras, die hauptsächlich auf Casual-Fotografen abzielen, zur Standard-Ausstattung gehören. Nicht einmal Farbeffekte, wie Monochrom oder Sepia, sind enthalten.
Der Autofokus, der je nach Lichtsituation einen Phasenfokus mit 73 Messfeldern oder einen Kontrastfokus mit 135 Messfeldern nutzt, funktionierte im Schnelltest überraschend gut. Der Serienbildermodus mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung macht nur bei der V1 wirklich Sinn, da sie einen größeren Puffer hat. Die J1 schafft hier nur 13 Fotos (JPG-Format), die V1 zumindest 34 Fotos. Der elektronische Sucher der V1 (LCD) war ebenfalls gut, konnte aber nicht mit dem OLED-Sucher der Sony NEX-7 mithalten.
Nikon-Fans, die es trotz der Nikon-untypischen Bedienung und Menüführung mit der J1 oder V1 probieren wollen, können sich noch bis Dezember Zeit mit dem Kauf lassen. Erst dann erscheint nämlich der Adapter, um AF-S- und AF-I-NIKKOR-Objektive verwenden zu können.
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