PS Vita: 14 Spiele zum Konsolenstart im Test
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Zum Verkaufsstart der PS Vita stehen über 20 Launch-Titel im Handel. Aber nur die wenigsten sind ihren Preis von bis zu 50 Euro wirklich wert. Die futurezone hat 14 Games getestet und gibt Empfehlungen, welche Titel für die Vita Sinn machen und um welche man sich sparen kann.
F1 2011
Die Formel-1-Simulation bietet die korrekten Namen, Logos und Strecken der Saison 2011. Das Handling der Boliden ist mehr Arcade-lastig als bei den Versionen für PS3, Xbox360 und PC, auch wenn alle Fahrerhilfen abgeschaltet werden. Die Fahrer-KI der Konkurrenz scheint durch den Wechsel zur kleineren Konsole geschrumpft worden zu sein. Die Rennen machen trotzdem Spaß, online können bis zu vier Leute gegeneinander antreten.
Die größte Schwachstelle von F1 2011 ist die Grafik. Die Umgebung der Strecke und die Strecke selbst schauen schrecklich aus und könnten auch aus einem Smartphone-Game stammen. Aus der Außenperspektive wirkt der Bolide richtig hineingepappt, Kantenglättung scheint so gut wie nicht vorhanden. Schlimmer wird es in der Cockpit-Perspektive: Zwar gibt es auf der Karosserie angedeutete Reflektionen, aber das Lenkrad schaut wie ein niedrig-auflösendes GIF-Bild aus.
Fazit: Formel-1-Fans sollten es erst Probespielen und sehen, ob sie mit der Grafik leben können.
Little Deviants
Little Deviants ist eine Minigame-Sammlung in kindgrechter, wenig detaillierter Grafik, um die verschiedenen Eingabemethoden der PS Vita zu demonstrieren – vom Touchscreen über die Bewegungssensoren bis zur Touch-Fläche an der Rückseite.
Fazit: Dieses Spiel könnte höchstens der PS Vita beiliegen, aber ist definitiv keine 35 Euro (PS Store Download: 25) wert. Solche Minigames spielt man am Smartphone.
BlazBlue Continuum Shift Extend
Das Beat-em-Up gehört zu den besten Launchtiteln der PS Vita. BlazBlue ist ein exzellenter Vertreter moderner 2D-Beat-em-Ups. Zwei Steuerungsmethoden, ein ausführliches Tutorial und mehrere Schwierigkeitgrade machen das Game sowohl für Genre-Einsteiger als auch Experten spielenswert. Das Kampfsystem ist gut gedacht, es gibt reichlich Charaktere und abzüglich Training und Tutorial sieben Singleplayer-Modi inklusive mehrerer Handlungen im Story-Mode. Online können bis zu sechs Spieler an einem Match teilnehmen. Dabei sind nicht nur 3 vs 3 möglich sondern auch Handicap-Matches, wie etwa 1 vs 5. Ranked Matches für eine weltweite Wertung gibt es natürlich auch.
Die Grafik ist einwandfrei, poppig bunte Farben und detaillierte 2D-Charaktere vor einem ebenso detaillierten 3D-Hintergrund. Nur bei den Start- und Siegesposen sieht man an den Rändern der Charaktere gelegentlichen unschöne, pixelige Katenverläufe.
Fazit: Kaufen, wenn man nicht gerade eine völlige Abneigung gegen japanische 2D-Beat-em-Ups hat.
ModNation: Road Trip
Sonys hauseigener Funracer hat es ebenfalls auf die PS Vita geschafft. Obwohl das Erstellen eigener Tracks und Charaktere über den Touchscreen theoretisch einfacher sein sollte, ist die Steuerung missglückt. Auch die Touch-Kontrolle in den generellen Menüs ist mehr nervig als nützlich, die traditionellen Tasten können nicht genutzt werden.
Abgesehen vom Erstellen eigener Tracks bleibt ein gewöhnlicher Funracer über, ohne besondere Stärken oder Schwächen. Die Grafik ist ok, in bestimmten Streckenabschnitten kann es aber zu Rucklern kommen. Multiplayer funktioniert für bis zu vier Spieler, aber nur im Ad-hoc-Modus – Online-Duelle sind nicht möglich.
Fazit: Für Kinder vielleicht noch lustig, für Erwachsene zu mühsam.
Virtua Tennis 4
Das Tennisspiel zeigt, wie eine Portierung von PS3 auf die PS Vita aussehen sollte. Grafisch gehört es zu den besten Vita-Launchtiteln, Geschwindigkeit, Steuerung und Modus-Umfang entsprechen dem Konsolenoriginal. Die Touch-Steuerung ist glücklicherweise optional, denn mit dem Analogstick spielt es sich deutlich besser. Hinzu kommt noch ein Zwei-Spieler-Minigame, das eine Art modernes Pont ist. Beide Spieler spielen auf einer PS Vita gleichzeitig am Touchscreen, das Geschehen wird dabei aus der Vogelperspektive gezeigt. Normale Online-Games sind ebenfalls möglich.
Fazit: Die beste Konsolportierung für die PS Vita bisher, durchaus eine Investition wert.
WipeOut 2048
Der futuristische Racer bietet eine flotte Grafik und gewohnt rasantes Gameplay aus der WipeOut-Serie. Die Steuerung erfolgt klassisch per Analogstick oder über die Bewegungssensoren. Der Singleplayer-Modus ist relativ kurz ausgefallen und im Multiplayer-Modus fehlt es an Optionen. Nicht einmal im Ad-hoc-Modus ist es möglich die Strecke oder Rennart selbst zu wählen. Da tröstet es auch nicht hinweg, dass man gegen PS3-Spieler von WipeOut HD Fury online antreten kann.
Fazit: Für einen Vollpreis-Titel um 45 Euro (PS Store Download: 35 Euro) wirkt WipeOut 2048 unfertig. Das Spiel selbst ist gut, aber es mangelt an Umfang. Deshalb hauptsächlich für Fans der Spielereihe interessant.
Reality Fighters
Reality Fighters ist Sony Vorzeige-Augmented-Reality-Spiel. Mit der Frontkamera wird das eigene Gesicht fotografiert und auf einem selbsterstellten Kämpfer gepappt. Danach wird in 1 vs 1 in realer Umgebung angetreten – der Hintergrund im Spiel ist das, was die Rückkamera der Vita aufnimmt. Problematisch dabei ist, dass man die Vita hin und her bewegen muss, um mit dem Geschehen "mitzuschwenken". Man verliert so relativ oft das eigentliche Geschehen aus den Augen.
Die Gameplay-Mechaniken des Beat-em-Ups können nicht überzeugen, statt Konter und überlegt Hoch-Tief-Combos gibt es nur Button Smashing. Die Spaßaufmachung des Spiels ist anfangs noch witzig, nervt aber nach einer halben Stunde. Auch das Erstellen eigener Charaktere ist schnell nervig, da sich nur verrückte Kombinationen erstellen lassen, das bewusste Nachbauen bestimmter Charaktere ist nicht möglich – nicht einmal die Größe des selbsterstellten Kämpfers kann bestimmt werden.
Fazit: Nicht kaufen, nicht mal zum PS Store Download-Preis von 25 Euro.
Uncharted: Golden Abyss
Dieser Titel sollte eigentlich das Must Have bzw. der System Seller der PS Vita sein. Es ist auch ein relativ gutes Spiel und vor allem ein neuer Teil in der Uncharted-Saga und keine Konsolen-Portierung eines bekannten Teils. Dennoch hat man so manches Déjà-vu-Erlebnis – es scheint, als wollten die Spielentwickler ein Best of abliefern.
Ein Best of mit Vita-Geschmack in diesem Fall: Beim Klettern ist die Touchscreen-Bedienung, bei der ein Pfad mit dem Finger über Vorsprünge gezeichnet wird, die Drake dann automatisch entlang hangelt, noch in Ordnung. Doch einige Sequenzen müssen mit Einsatz der Bewegungssensoren gelöst werden. Und auch das ständige "Abrubbeln" von Zeichen, die dann in einem fast selbstlösenden Puzzle zusammengesetzt werden, ist nervig und reißt einem aus dem gewohnten Uncharted-Erlebnis. Die Touchscreen-Nahkämpfe, bei denen über den Bildschirm gestrichen werden muss, sind ebenfalls verzichtbar. Auch Schätze müssen jetzt durch das Tippen auf die weiß aufblitzenden Lichter am Display eingesammelt werden.
Abgesehen vom Touchscreen-Zwang macht Uncharted eine gute Figur. Charaktere und Hintergründe sehen gut aus, solange man nicht zu genau auf die Kanten von Objekten schaut. Die gute Grafik wird leider nicht ganz ausgenutzt, da das ganze Spiel im Dschungel Zentralamerikas angesiedelt ist. Auf Ausflüge in Wüsten, verschneite Berge oder die engen Gassen einer Großstadt wird verzichtet. Auch einen Multiplayer-Modus gibt es nicht.
Fazit: Kein Must Have, aber dennoch unterhaltsam, zumal es derzeit auch nicht viele Action-Alternativen zu Uncharted: Golden Abyss gibt.
Everybody`s Golf
Unter der knuddeligen Grafik verbirgt sich eine waschechte Golfsimulation. Um ein gutes Ranking zu bekommen und im Einzelspieler-Modus voranzuschreiten, muss jeder Schlag genau platziert, der richtige Schläger gewählt und der Kurs und die Windrichtung exakt studiert werden. Im weiteren Spielverlauf kann das schon mal zu Frustmomenten führen. Wenn man etwa beim letzten Loch eine 18-Loch-Kurses einen Schlag versaut, rutscht man schnell in der Tabelle nach hinten und kann das ganze Turnier von vorne beginnen, um Platz eins zu erreichen.
Die Touch-Fläche und der Touchscreen können optional eingesetzt werden, um die Kameraperspektive zu verändern und Schläge zu planen. Der Großteil des Spiels wird aber traditionell mit den Tasten gesteuert. Neben einen Ad-Hoc-Modus kann man auch an Online-Turnieren teilnehmen.
Fazit: Für Golf-Fans, die sich nicht von Knuddel-Optik abschrecken lassen und eine hohe Frustrationsresistenz haben, ein Muss. Alle anderen schwingen besser mit Virtua Tennis 4 das Racket statt in Everybody`s Golf den Driver.
Ridge Racer
Der klassische Arcade-Racer ist mit 30 Euro einer der günstigsten Vita-Titel. Im Gegensatz zur japanischen Version ist auch ein Code für den "Gold Pass" inkludiert, der zu den mageren fünf Fahrzeugen und drei Strecken noch drei weitere Kurse und fünf Autos per Download hinzufügt. Am Gameplay der Ridge-Racer-Serie hat sich nichts geändert. Trotz Arcade-Steuerung, Driften und Boost braucht man schon etwas Übung, um die sieben KI-Konkurrenten oder menschlichen Spieler online zu besiegen.
Die Fahrzeuge schauen ganz gut aus, auch die Streckengrafik ist noch akzeptabel. Dafür gibt es aber leichte Ruckler, die meist auftreten, wenn man in einer Kurve hinter anderen Autos driftet.
Fazit: Bekannte Strecken, bekanntes Gameplay: Fans der Serie bekommen nichts Neues geboten. Neueinsteiger erhalten zumindest einen dem Preis angemessenen Racer.
Army Corps of Hell
Das Spiel erinnert stark an "Overlord": Als Dämon läuft man durch die Hölle und hetzt seine Untertanen gleich Dutzendweise auf Feinde, anstatt sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Mit eingesammelten Gegenständen werden dann neue Waffen für die Hilfsmonster oder Zaubersprüche und Heiltränke hergestellt. Während der Soundtrack mit Heavy-Metal-Klängen für die richtige Stimmung sorgt, entsetzt die Grafik durch ihren Detailarmut.
Fazit: Gute Idee, mangelnde Ausführung. Abgesehen von den Boss Fights hat man das Gefühl, nach einer Stunde schon alles gesehen zu haben. Dafür gibt es das Spiel ab 31 Euro bei Amazon - im PS Store ist der Download mit 40 Euro teurer.
Shinobido 2 - Revenge of Zen
Dieser Ninja-Stealth-Titel wirkt wie eine Kopie von "Tenchu". Als Ninja läuft man durch die Levels des japanischen Mittelalters und versucht möglichst unauffällig die Zielperson auszuschalten oder Gegenstände einzusammeln. Irgendwie darum ist eine Story gebaut, die aber kaum ins Gewicht fällt.
Die Steuerung ist relativ gut gelungen, das Klettern auf Hausdächer, Schleichen und Sprinten funktionieren problemlos. Die Kameraeinstellung ist allerdings oft hakelig und schafft es nicht, die Action ins richtige Blickfeld zu rücken. Das Spiel läuft flüssig ab, dafür fehlt es sowohl an Details in der Umgebung, als auch bei den Charakteren – das japanische Mittelalter wirkt ziemlich trist.
Fazit: Tenchu-Veteranen werden ihren Spaß mit Shinobido 2 haben, wer nur ein Third-Person-Actiongame sucht, greift besser zu Uncharted.
Touch my Katamari
Man schiebt einen Ball vor sich her, der mit jedem Gegenstand den man überrollt größer wird. Auch wenn Touch schon im Titel vorkommt, sollte lieber die Steuerung mit den Analogsticks gewählt werden. Die Grafik ist sehr eckig und dadurch leicht pixelig, dafür gibt es aber satte Farben zu bestaunen.
Fazit: Es ist Katamari. Kennt man frühere Teile, kennt man auch diesen. Wer es noch nicht kennt, bekommt um 35 Euro (PS Store Download 30 Euro) ein nettes Geschicklichkeitsspiel, aber kein Must Have.
Unit 13
Der Third-Person-Shooter zeigt, wie gut die Steuerung eines Shooters auf der PS Vita funktionieren kann. Schießen, Ducken, der Wechsel in den First-Person-Mode inklusive Waffenvisier – alles kein Problem. Die verschiedenen Charaktere, die man zum Absolvieren der Missionen nutzt, steigen im Level und schalten so neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände bei. Doch selbst das lässt die Motivation nach drei Stunden rapide fallen, da die Levels immer die gleichen sind und nur die Aufgaben leicht variieren. Zumindest können die Missionen auch zu zwei per WLAN kooperativ gelöst werden. Jeden Tag gibt es noch eine andere Mission, die nur einmal gespielt werden kann. Die erreichten Punkte werden dann in einem internationalen Ranking gelistet.
Die Grafik reicht von schön bis grausig. Der eigene Charakter und die Ausrüstung sind detailliert, die Umgebung scheint karg und Objekte fallen teilweise sehr pixelig aus. Wirklich schlimm sind die Lichteffekte. Beim Blinken von Lichtern meint man die einzelnen Pixel zählen zu können und auch die Schusseffekte sehen so aus, als würde man eine Pixelkanone abfeuern anstatt eine Maschinenpistole.
Fazit: Als einziger Shooter im jetzigen Lineup ist Unit 13 gut, aber nicht ganz 50 Euro wert. Die teils grottigen Grafikeffekte reißen einen regelrecht aus dem Gameplay heraus und die sich ständig wiederholenden Levels kann man nicht einmal ignorieren, wenn man nur eine Mission pro Tag spielt.
- PS Vita im Test: Nur für Core-Gamer
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