Qosmio X70: Mächtig heißes Gaming-Notebook
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Was nach dem Auspacken als erstes auffällt: Der Qosmio ist ein Berg von einem Laptop. Das 17,3-Zoll-Gerät misst 419 x 273 x 44 Millimeter und wiegt rund 3,5 Kilogramm. Für einen Einsatz unterwegs ist Toshibas neue Gaming-Serie also nur bedingt zu gebrauchen, auch wenn das Verhältnis Gewicht/Größe eigentlich gar nicht so schlecht ausfällt. Der X70 gehört trotzdem eindeutig auf den Schreibtisch. Die Gehäuseoberseite des X70 besteht, genau wie das Tastaturbett und die Handflächenauflagen, zum Großteil aus strukturiertem Aluminium, was einen wertigen Anstrich verleiht. Ein Alu-Streifen, der rund um das Gehäuse verläuft, die Einfassung des Touchpads, das Qosmio-Logo auf dem Deckel und die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur sorgen für rote Farbkleckse beim X70 und bestimmen das Design.
Keyboard und Touchpad
Das Keyboard des Qosmio setzt auf Tasten in glatter Lack-Ausführung. Das war im Test anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, stellt aufgrund der guten Schreibeigenschaften aber kein dauerhaftes Problem dar. Die Hubhöhe der Tasten ist angenehm, die Tastatur gibt nicht nach und die rote Beleuchtung, die sich mit Werkseinstellung bei Verwendung der Tasten automatisch einschaltet, erlaubt auch eine bequeme Verwendung im Dunkeln. Auch zum Spielen ist die Tastatur geeignet, die glatten Tasten haben sich auch hier nicht als zu rutschig erwiesen. Das Layout umfasst auch einen Zahlenblock, die Tasten F1 bis F12 sind standardmäßig mit Funktionen wie Lautstärkeregelung und Display-Helligkeit belegt, das lässt sich freilich auch ändern.
Gewollte und ungewollte Klangerlebnisse
Die Lautsprecher des X70 tragen einen harman/kardon-Schriftzug, bleiben aber trotzdem durchschnittliche Laptop-Boxen. Bässe und Höhen sind zwar in Ordnung und werden ohne Verzerrungen wiedergegeben, wer Musik oder Spiele in möglichst unverfälschter Form genießen will, kommt um eine externe Lösung wohl nicht herum. Das heißt nicht, dass die integrierten Lautsprecher schlecht sind, aber bei genauem Hinhören bleibt eben immer der blecherne Klang, der von vielen anderen mobilen Soundausgabegeräten bekannt ist. Die mögliche Maximallautstärke lässt hingegen keine Wünsche offen. Wer dicht vor dem Schirm sitzt und spielt, wird normalerweise nicht einmal daran denken, den Lautstärkeregler voll aufzudrehen. Auch zum Beschallen einer kleinen Party im Wohnzimmer sollte der Laptop ohne zusätzliche Gerätschaften ausreichen.
Mörder-Hardware und ihr Preis
Die verbaute Hardware hat im Vergleich zum Vorgänger in fast allen Bereichen ein deutliches Upgrade erhalten. Hervorzuheben ist vor allem der enorme Speiucherplatz. Mit einer 256 GB SSD sowie zwei 1,5 Terabyte-Festplatten verfügt das X70 über Raum für eine ganze Menge Spiele-Installationen. Der Prozessor und die Grafikkarte haben ebenfalls ein Upgrade erhalten. Ein Haswell-i7-4700MQ von Intel und eine NVIDIA GeForce GTX 770M verrichten jetzt ihren Dienst. Der Arbeitsspeicher wurde auf 32 GB erhöht und einen Blu-ray-Brenner hat Toshiba ebenfalls noch draufgepackt.
Diese Ausstattung hat aber auch ihre Nachteile: Die Akkulaufzeit und die Wärmeentwicklung sind die Achillesfersen des Qosmio. Werden anspruchsvolle Spiele oder Benchmarks ausgeführt, wird der X70 sehr heiß. Im Gegensatz zum Vorgänger ist aber die rechte Handablagefläche nicht mehr so arg betroffen. Die Hitze konzentriert sich jetzt vor allem auf die - vom Spieler aus gesehen - rechte hintere Ecke der Tastatur, im Bereich des Ein-/Ausschalters und der oberen Hälfte des Ziffernblocks. Ungünstig ist, dass der Lüfter die heiße Luft an der rechten hinteren Ecke seitlich aus dem Gehäuse befördert. Dort befindet sich bei Rechtshändern nämlich üblicherweise die Maus. Die Luft kann so heiß werden, dass der Luftstrom an der Hand tatsächlich unangenehm wird.
Störend macht sich der schlechte Sitz des Netzkabel-Steckers am Laptop bemerkbar. Selbst wenn das Gerät auf einem Schreibtisch verwendet wird, löst sich der Stecker beim Verschieben des X70 ab und an aus der Buchse. In Verbindung mit der schlechten Akku-Laufzeit ist das eine ungünstige Kombination, da es unachtsamen Gamern passieren kann, dass ihnen nach kurzer Zeit der Strom ausgeht, wenn sich das Kabel gelöst haben sollte. Der Transformator-Ziegel des Ladekabels ist, wie das X70 selbst, riesig und nimmt beim Transport zusätzlichen Platz in Anspruch.
Messbares
Die Grafikleistung des X70 ist enorm, was bei der gegebenen Hardwareausstattung niemanden verwundern wird. Crysis 3 ist bei voller Auflösung mit den höchsten Einstellungen spielbar, wenn auch nicht flüssig. Wird das Enhanced Subpixel Morphological Antialiasing von vier aus zwei Mal reduziert, wird das ganze schon viel flüssiger. Richtig rund läuft das Spiel, wenn auch noch die die Texturqualität von Highest auf High gesetzt wird. Unter voller Last wird das Notebook schnell sehr warm und die Framerate sinkt mit steigender Temperatur zu sinken, was auf ein Drosseln der Grafikkarte schließen lässt. In den Benchmarks fällt das aber nicht ins Gewicht. Im futurezone-Test erreicht der Qosmio hier folgende Werte:
PC Mark 7 Basic Edition: 5977Punkte
3D Mark 06: 19755 Punkte
3D Mark 11 Basic Edition: P4734 Punkte
Cinebench: OpenGL 54,13 BpS, CPU 6,96 Punkte
Fazit und Preis
Der Qosmio X70-A-11R ist ein Monster, sowohl was die Dimensionen angeht als auch die verbaute Hardware betreffend. Das hat allerdings seinen Preis. Die Hitzeentwicklung ist enorm und die Kühlung ist augenscheinlich nicht optimal gelöst. Die seitlichen Abluft-Schlitze sind zudem unangenehm für die Maus-führende Hand. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 2.199 Euro. Bei Amazon ist das Gerät derzeit für 1.999 Euro zu haben. Für dieses Geld bekommen Gamer auch anderswo kräftige Hardware. Die Verarbeitung des Qosmio ist zwar gut und der Speicherplatz ist riesig. Wer ernsthaft spielt, sollte aber bedenken, dass die Grafikkarte ihre volle Leistung unter Umständen nicht über jede Distanz liefern kann, da sie Temperaturbedingt heruntergetaktet wird. Manche Nutzer hatten schon beim Vorgängermodell Probleme mit der Höhe des Geräts, die beim Spielen und Schreiben unbequem werden kann. Daran hat sich auch im aktuellen Gerät nichts geändert. Die Ausstattung ist also top. bei manchen Details gibt es aber durchaus noch Nachholbedarf.
Fakten:
Modell
Toshiba Qosmio X70-A-11R
Display
43,9 cm / 17,3 Zoll (Auflösung: 1.920 x 1.080), 8 ms Reaktionszeit; spiegelnd
CPU
Intel Core i7-4700QM (2,40 GHz, Intel Turbo-Boost-2.0-Technik bis zu 3,40 GHz)
Arbeitsspeicher
32 GB DDR3 RAM 1600MHz
Grafik
NVIDIA GeForce GTX 770M / 3 GB GDDR5 VRAM
Intel Onboard
Betriebssystem
Windows 8
Laufwerk
Blu-ray Brenner (BD-RE)/DVD-Brenner-Combo
Festplatten
256 GB SSD, 2x 1,5 TB S-ATA
Schnittstellen
4 x USB 3.0, HDMI, Kensington Lock, VGA Out, Audio Out, Mic in, SD-Card Reader
Kabellose Schnittstellen
Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11 b/g/n
Webcam
Webkamera, 1.920 x 1.080 Pixel, integriertes Mikrofon
Akku
6 Zellen Lithium-Ionen, 47 Wh
Gewicht
3,4 Kilogramm
Abmessungen
419 x 273 x 44 mm
Preis
2199 Euro (UVP)
Kommentare