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Smartphones

RIM-Chef will BlackBerry-Comeback in den USA

Unter dem Konkurrenzdruck von Smartphone-Herstellern wie Apple macht der neue Chef des BlackBerry-Bauers Research in Motion (RIM) Tempo. Binnen zwei Wochen wolle er dem Direktorium sein Konzept für umfangreiche Änderungen vorlegen, sagte der am vergangenen Samstag angetreten Thorsten Heins in einem Reuters-Interview. Ins Visier nehmen wolle er vor allem den US-Markt, wo RIM ein neues Konzept benötige. Aber dies sei nur dort nötig, betonte Heins. „Ich sehe RIM nicht generell als Kandidaten für einen Turnaround“, sagte der aus Deutschland stammende Manager. Auf dem US-Markt habe RIM aber ziemlich deutlich an Marktanteil verloren. „Darum müssen wir uns kümmern.“

Starker Konkurrenzdruck
Während RIM in anderen Ländern noch wächst, hat der einstige Star der Alleskönner-Handys in den USA die Gunst vieler Kunden verloren. Vor allem bei den Mobilfunkanbietern und den Großkonzernen ist der BlackBerry-Hersteller mit seinem lange Zeit allgegenwärtigen E-Mail-Dienst ins Hintertreffen geraten - nicht zuletzt durch den Siegeszug des iPhones. So haben Mobilfunkanbieter wie Verizon Wireless und AT&T RIM lange Zeit massiv mit Werbung unter die Arme gegriffen. Doch in den vergangenen Jahren verdrängten das iPhone von Apple und die auf Google-Systemen basierenden Smartphones die BlackBerrys immer mehr aus dem Rampenlicht. Eine Verzögerung beim Start der BlackBerry-Telefone mit der neuesten Software tat ihr übriges. Offiziell angepeilt wird jetzt die zweite Jahreshälfte 2012.

Upgrades
Heins wollte sich in dem Interview zum genauen Termin zwar nicht äußern, deutete aber einen Start dieser Geräte rechtzeitig zum wichtigen Weihnachtsgeschäft im vierten Quartal an. Und bis die Generation der Handys mit diesen Top-Programmen in die Läden kommt, will Heins die US-BlackBerry-Kunden mit den derzeit aktuellen Geräten versorgen. Nur ein Fünftel der BlackBerry-Nutzer in den USA verfüge schließlich über die neuesten Modelle, die es mit den Smartphones der Konkurrenz aufnehmen könnten. Die übrigen Kunden hätten ältere Produkte, zum Teil zwei Generationen hinterher. Dieses Upgrade-Programm sei fertig konzipiert und müsse nun umgesetzt werden, so Heins.

Der bisherige COO hatte bei RIM die langjährige Doppelspitze aus Mike Lazaridis und Jim Balsillie abgelöst. Radikale Änderungen lehnt der ehemalige Siemens -Manager ab. RIM stehe nicht zum Verkauf und auch nicht vor der Aufspaltung, betonte er. Soche drastischen Veränderungen drohten das Unternehmen zu zerreißen.

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