Samsung stellt Produktion von Galaxy Note 7 endgültig ein
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Samsung zieht die Reißleine und stellt die Produktion des Galaxy Note 7 endgültig ein. Das berichtet das Wall Street Journal Europe. Samsung hat am Dienstag den südkoreanischen Behörden mitgeteilt, dass man die Produktion des Smartphones nicht wieder aufnehmen werde. "Da wir die Sicherheit unserer Kunden als höchste Priorität ansehen, haben wir uns dazu entschieden, den Verkauf und die Produktion des Galaxy Note 7 einzustellen", so ein Samsung-Sprecher gegenüber dem Wall Street Journal. Damit findet das Samsung-Smartphone ein rasches Ende: Es wurde erst am 2. August offiziell vorgestellt, seit dem 19. August wurde es in einigen ausgewählten Märkten verkauft. In Europa wurde der Verkaufsstart mehrmals verschoben, zuletzt war vom 28. Oktober die Rede. Dieser Termin dürfte nun hinfällig sein.
Samsung-Aktie bricht ein
Der Akku begann bei zahlreichen Geräten plötzlich zu brennen, weswegen bereits kurz nach dem Verkaufsstart ein Rückruf gestartet wurde. Nachdem aber auch einige der ausgetauschten Modelle Feuer fingen, sah sich Samsung zu drastischeren Schritten gezwungen. Bereits am Montag wurde bekannt, dass Samsung die Produktion vorerst eingestellt hat, um die Ursache für die Akku-Probleme identifizieren zu können. Wie nun bekannt wurde, dürfte es sich dabei aber nicht nur um einen vorläufigen Produktions-Stopp handeln. Bereits am Dienstag kündigte Samsung einen "Sicherheits-Rückruf" und sofortigen Verkaufsstopp an. Wer bereits ein Note 7 gekauft hat, soll das Smartphone zurückbringen und erhält den ursprünglichen Kaufpreis oder ein anderes Gerät als Ersatz.
Mit dem Produktionsstopp räumt Samsung erhebliche Probleme mit dem Phablet - einer Mischung aus Smartphone und Tablet-Computer - ein. Beobachter in Südkorea bezweifelten schon vorher, dass der Technologie-Riese, der auch der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Fernsehern ist, das Mobiltelefon wieder auf den Markt bringen wird. Der Kurs der Aktie von Samsung Electronics brach an der Börse in Seoul um acht Prozent ein und ging mit 1,55 Millionen Won (1245 Euro) aus dem Handel.
Akku zu groß für Gehäuse
Am Wochenende waren vier weitere Fälle in den USA bekanntgeworden, in denen nach Angaben der Betroffenen Austauschgeräte des Note 7 in Brand gerieten. Am Mittwoch war ein Flugzeug in den USA kurz vor dem Start wegen eines brennenden Note 7 geräumt worden. Dabei handelte es sich dem Besitzer zufolge um ein Ersatzgerät. Nach den Berichten kündigten die Mobilfunk-Betreiber AT&T, T-Mobile US und Verizon an, keine Note 7 an ihre Kunden mehr auszugeben. Käufer könnten ihre Geräte gegen andere Modelle von Samsung oder Smartphones anderer Anbieter umtauschen.
Samsung hatte Anfang September eine weltweite Umtauschaktion für rund 2,5 Millionen Geräte des Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr bekanntgegeben. Anfang Oktober hatte das Unternehmen dann den Verkauf in Südkorea wiederaufgenommen. Nach früheren Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde könnte ein Grund für die Probleme beim ursprünglichen Note 7 gewesen sein, dass Akkus etwas zu groß für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen konnte.
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