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Fotografie

Schick und schlank: Unterwasserkameras im Test

Gleich vorweg: Die wiederholten Schnorcheltauchgänge haben alle vier getesteten Kameras mit Bravour gemeistert.  Und das, obwohl sich die Unterwasser-Cams auf den ersten Blick kaum von ihren nicht wasserfesten Verwandten unterscheiden. Statt Kunststoff dominiert Aluminium und auch ein großes Farbdisplay darf heute nicht mehr fehlen. Sony spendiert der TX10 sogar einen Touchscreen, der jedoch nur im Trockenen funktioniert. Auch auf  eine Videofunktion mit HD-Auflösung muss  nicht  verzichtet werden. Wasserdicht verbaute Mikrofone garantieren zudem, dass die Unterwasserwelt auch akustisch eindrucksvoll eingefangen werden kann.

Die kompakte Bauweise zeigt im Wasser  ihre Tücken. So fallen bei den getesteten Modellen mit Ausnahme der Canon PowerShot D10 entweder der Auslöse- oder Einschaltknopf zu klein aus. Beim Tauchgang wird die Bedienung   zur Fummelei, Riffhai und Mantarochen sind da längst verschwunden. Vorbildhaft präsentiert sich bei Sonys TX10 sowie Olympus TG-310 hingegen ein Videoknopf. Über diesen lässt sich der Modus aktivieren, ohne in Untermenüs herumklicken zu müssen. Denn was im Trockenen eine Sache von wenigen Augenblicken ist,  erweist sich im offenen Meer bei Wellengang als schwierigeres Vorhaben. Die diversen Bildeinstellungen sind beim Tauchgang hingegen ebenso irrelevant wie die Zoomfunktion, die in den schwierigen Lichtverhältnissen meist versagt.

Samsung WP10
3 Meter wasserdicht, 12,2 Megapixel, HD-Video bis 720p, ab 130 Euro

Die in mehreren Farben erhältliche WP10 ist die günstigste der getesteten Kameras. Die glänzende Kunststoffhülle schaut nicht nur chic aus, sondern fühlt sich auch angenehm im Wasser an. Während der Auslöser auch im Wasser gut bedienbar ist, sorgt der kleine, flache Einschaltknopf für Frustration. Mit der schwierigen Aufnahmesituation im diesigen Wasser kam die Samsung WP10 nur bedingt zurecht. Auf den ersten Blick wirken die Farben intensiver als bei den anderen Kameras. Das geht aber zulasten der Natürlichkeit, wie auch die Außenaufnahmen an Land zeigen. Was Schärfe und Detailtreue betrifft, fällt die WP10 ebenfalls ab.

Canon D10
10 Meter wasserdicht, 12,1 Megapixel, Video in VGA, ab 240 Euro

Im Vergleich zu den schmalen Konkurrenzmodellen mutet die Canon  beinahe klobig an. Als Entschädigung ist die Canon bis zehn Meter wasserdicht und hat einen Bildstabilisator an Bord, der seinen Namen auch verdient. Damit gelingen auch beim Schnorcheln unverwackelte Fotos. Die Bildqualität ist gut, kann aber nicht ganz mit der Sony mithalten. Die etwas blasse Farbgebung kann via Nachbearbeitung jedoch leicht korrigiert werden. Der große Auslöse- und Einschaltknopf  ist im Wasser ebenso praktisch wie die mitgelieferte Schlaufe. Der verstellbare Kunststoff-Stopper verhindert, dass die Kamera allzu leicht ein nasses Grab findet.

Olympus TG-310
3 Meter wasserdicht, 14 Megapixel, Video bis 720p, ab 170 Euro

Die Tough-Reihe von Olympus verspricht besonders robuste Kameras und diesen Anspruch erfüllt auch das Einsteigermodell TG-310 problemlos. Die Verarbeitung ist hochwertig. Dezente Kunststoff-Knöpfe auf dem Aluminium-Gehäuse sorgen für eine angenehme Bedienung. Bei der Bildqualität zählt die TG-310 unter Wasser nicht zu den stärksten. An Land hingegen produziert die Kamera  gute Fotos, die mit satten, natürlichen Farben aufwarten können. Als größtes Manko erweist sich das leicht verzögerte Auslösen beim Knipsen von Fotos. Wer nur gelegentlich im Wasser fotografieren möchte, kann die Tough-Reihe aber in Betracht ziehen.

Sony DSC-TX10
5 Meter wasserdicht, 16,2 Megapixel, Full HD Video, ab 320 Euro

Sowohl Aussehen als auch Haptik lassen bei Sonys TX10 kaum vermuten, dass es sich dabei um eine Unterwasserkamera handelt. Das Aluminium-Gehäuse wirkt absolut edel, fühlt sich im Wasser aber etwas seltsam an. Der Slider, der die Linse schützen soll, erweist sich in der Praxis als Nachteil. Unter ihm sammeln sich allzu leicht Wasser, Sand und andere Partikel an. Was die Bildqualität betrifft, kann die Sony-Kamera im Test absolut überzeugen. Die Bilder sind scharf und natürlich in der Farbgebung. Eine separate Taste erleichtert den Start von Videoaufnahmen. Ärgerlich ist hingegen die langsame Reaktionszeit der TX10 beim Einschalten

FAZIT
Was die Bildqualität betrifft, konnten beim Test im leicht diesigen Wasser beim Barrier Reef vor allem Sony und Canon punkten. Samsungs WP10 schießt auf den ersten Blick zwar farbenkräftige Bilder. Die Sichtung des Materials  zeigt jedoch, dass die Schnappschüsse nicht ganz mit den teureren Kameras mithalten können. Ähnliches gilt für die Olympus TG-310. Diese verzögert zudem das Bild-Auslösen, was beim Ablichten von Fischen wenig hilfreich ist. 

Bei allen Unterwasseraufnahmen empfiehlt sich die Nachbearbeitung des Materials, hier lassen sich verblüffende Effekte herausholen. Aufgepasst heißt es hingegen an Land. Denn dass die Geräte Wassertiefen bis zu zehn Metern trotzen, macht sie kaum weniger schmutzresistent. Am Sandstrand erwiesen sich die Displays  als wenig kratzfest. Für das Schießen von Urlaubsfotos sind die Allrounder hingegen auch im Trockenen brauchbar.



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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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