Segways Hover-Schuhe ausprobiert: Kampf, Krampf und Triumph
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Nach den Segways kamen die Hoverboards und nach denen jetzt die Hover-Schuhe. Neben diversen chinesischen Anbietern hat auch solche im Sortiment, die Drift W1 eSkates. Ich habe sie auf der IFA ausprobiert und dabei viele mitleidige Blicke geerntet.
Die Drift sehen harmlos aus, wenn sie am Boden stehen. Ein wenig Sorgen machte es mir, dass einer der zwei eSkates selbstständig rollte, wenn auch nur langsam. Laut dem Einschulungspersonal ist das kein Kalibrierfehler, sondern weil der Messestand etwas uneben ist.
Der erste Fehler
Das erste Aufsteigen war schwierig. Der natürliche Instinkt ist langsam aufzusteigen, weil man etwas potenziell Instabiles betritt. Das ist der erste Fehler. Auf die muss man schnell und bestimmt aufsteigen. Nach ein paar Versuchen schaffte ich das immerhin ohne der helfenden Schulter einer der Messestand-Betreuerinnen.
Einmal drauf ist es, als würde man auf rohen Eiern stehen – zumindest für mich. Ich bin anscheinend äußerst verkrampft (ich gebe der jahrelangen Büroarbeit die Schuld) und das geht gar nicht. Sobald die Knie gestreckt sind (locked Knees) geht auf den Drift gar nichts mehr. Da hat auch der guter Tipp „einfach gerade stehen und entspannen“ nichts geholfen. Die minimalen Fahrbewegungen nach Vorne die ich gemacht habe, waren mit dem linken Bein nach links und dem rechten nach rechts.
Langsam aber doch
Die sehr geduldige Dame, die mich versucht hat einzuschulen, hat dann schließlich doch aufgegeben und mich an ihre Kollegen verwiesen. Ich weiß nicht ob es ihre Aura war oder die Tatsache, dass ich endlich gemerkt habe, dass ich in etwa so entspannt wie ein Stahlseil zwischen zwei Brückenpfeilern auf den eSkates gestanden habe, aber dann klappte es langsam.
Mit bewusst lockeren Knien konnte ich schließlich losrollen, ohne in den Spagat überzugehen. Jetzt machten auch die weiteren Hinweise Sinn: „Denke einfach nur, wo du hinrollen willst.“ Das funktioniert tatsächlich. Man schaut in die Richtung und die Drift W1 registrieren die kleine, unbewusste Körperverlagerung und man rollt los.
Kurvenfahren war so erstaunlich einfach. Auch das Erhöhen der Geschwindigkeit und Rückwärtsrollen ist leicht, sobald man einmal eine für sich bequem-lockere Haltung auf den eSkates gefunden hat. Nur das Drehen um die eigene Achse war auch nach ein paar gerollten Runden (auch mit Smartphone in der Hand, weil es das ist, was die Leute tun werden [obwohl sie es nicht sollen]) noch nicht ganz so natürlich für mich. Hier musste ich mich in der Hüfte zur Seite drehen, was um einiges weniger grazil aussah, als die Drehmanöver der Segway-Betreuerinnen.
Ersteindruck
Wenn man es mal kann, macht es Spaß. Meine Beine habe ich aufgrund der verkrampften ersten zehn Minuten danach zwar noch für eine halbe Stunde gespürt, aber das war es wert.
Als Fun-Sportgerät kann ich mir die Drift W1 gut vorstellen. Es wird aber auch sicher User geben, die damit zur Arbeit rollen werden. Ob das eine gute Idee ist, wird sich bald zeigen. Die eSkates sind ab Oktober für 399 Euro erhältlich.
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