Sonys kompaktes Flaggschiff RX100 II im Test
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Premium-Kompaktkamera Sony RX100 erhielt seit ihrem Erscheinen vor etwas mehr als einem Jahr zahlreiche positive Reviews. Auch die futurezone stellte der Kamera im
Das Äußere
In Sachen Design ist Sony der Linie der RX100 treu geblieben. Das Gehäuse gleicht dem etwas älteren Modell, bis auf ein paar Unterschiede. So ist beim neuen Modell ein schwenkbares Display vorhanden, was die Kamera wenige Millimeter dicker macht. An der Oberseite wurde die Kamera um einen Zubehörschuh erweitert, auf dem man etwa einen externen Blitz oder einen Sucher anbringen kann. Die Oberfläche der Kamera ist wieder in mattem Schwarz gehalten, was für eine ansprechende und edle Optik sorgt. Neben einer microUSB-Schnittstelle, über die die Kamera auch geladen wird, ist noch ein microHDMI-Anschluss integriert.
Das Display auf der Rückseite hat eine Diagonale von drei Zoll bei einer Auflösung von 1,229 Millionen Bildpunkten. Der neue Schwenkmechanismus erlaubt es, das Display, je nach Bedarf, maximal 90 Grad nach oben oder 45 Grad nach unten zu klappen. Der Schwenkmechanismus wirkt passend zum Gehäuse wertig und stabil.
Im Praxisvergleich wirkt die Farbanzeige des Displays im Vergleich zur RX100 ein wenig wärmer. Die Helligkeit wird standardmäßig automatisch reguliert und fällt so immer wieder eine Spur zu dunkel aus. Manuelles Nachstellen löst dieses Problem zwar, jedoch sollte man dabei auch immer den Stromverbrauch im Auge behalten, da ein helleres Display auch mehr Strom braucht.
Die Handhabung
Handling und Bedienelemente sind im Vergleich zur RX100 gleich geblieben und stellen wieder einen Kompromiss zwischen dem kompakten Gehäuse und einer angenehmen Handhabung dar. Auf der Rückseite finden sich neben der Movie-Taste noch vier Funktionstasten sowie ein Auswahlrad. Jene wurden auf einer Fläche von zwei mal 3,5 cm untergebracht, was naturgemäß dafür sorgt, dass es etwas eng wird. Im Alltag funktioniert die Bedienung dennoch meist problemlos, wenngleich es natürlich immer wieder vorkommt, dass man Tasten erwischt, die man eigentlich gar nicht wollte.
An der Oberseite der Kamera ist neben der Power- sowie der Auslösetaste noch ein Wahlrad vorhanden, über das der jeweilige Aufnahmemodus festgelegt werden kann. Wie bei der RX100 ist jenes etwas streng.
Drehbar ist auch der Objektivring, der vom Anwender mit einer beliebigen Funktion belegt werden kann. Je nach Wunsch kann man damit also zum Beispiel den ISO-Wert, die Verschlusszeit oder die Blende regulieren.
Ausstattung
Herzstück der RX100 II ist ihr 20,2 Megapixel-CMOS-Sensor mit einer Größe von einem Zoll. Im Unterschied zur RX100 wird jener rückwärtig belichtet, was zu einer größeren Lichtausbeute führt und das Rauschen bei hohen ISO-Werten reduziert. Die Lichtempfindlichkeit lässt sich von ISO 100 bis 12.000 schrauben, im erweiterten Modus auf bis zu 25.600. Als Bildprozessor kommt Sonys BIONZ zum Einsatz.
Das Objektiv ist das gleiche wie bei der RX100 und kommt aus dem Hause Zeiss. Die Brennweite beträgt 10,4 bis 37,1mm, was einem Kleinbildäquivalent von 28 – 100mm entspricht. Die Blende geht von f1,8 – 4,9, die Verschlusszeit lässt sich von 30 – 1/2000 Sekunden regulieren. Videos werden in FullHD mit 24, 25 oder 50 Bilder pro Sekunde aufgenommen, die maximale Länge der Clips beträgt 29 Minuten.
Software-Funktionen
Die RX100M2 verfügt über alle Funktionen, die man von aktuellen Digitalkameras kennt. Neben den klassischen Aufnahmemodi wie Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sind zwei Vollautomatik-Modi sowie ein Szenenmodus vorhanden. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Kreativeffekten, mit denen man seine Fotos direkt bei der Aufnahme versehen kann.
Über den integrierten WLAN-Adapter kann die Kamera direkt mit einem Smartphone verbinden und über die (kostenlose) PlayMemories-App ferngesteuern. Der Verbindungsaufbau kann auf Wunsch auch mithilfe des NFC-Chips stattfinden. Dabei muss der Nutzer sein Handy lediglich nahe zur Kamera halten. Im Test funktionierte das Fernsteuern der Kamera mit einem Android-Smartphone ohne Probleme. Über die App kann man zoomen, jedoch nicht den Aufnahmemodus ändern. Auch die Belichtungskorrektur lässt sich nur direkt an der Kamera vornehmen.
Ohne Smartphone lässt sich auch die WLAN-Funktion der Kamera nicht nutzen, so kann sie sich nicht etwa mit einem Computer verbinden oder direkt online gehen. Auch Apps werden nicht unterstützt.
Im Menü der RX100 II findet sich noch eine weitere Neuerung, der sogenannte "Fallsensor". Dabei erkennt die Kamera automatisch, wenn sie Richtung Boden fällt und zieht das Objektiv ein, um Beschädigungen zu verhindern. Im Test (bei dem die Kamera übrigens immer auf einer weichen Unterlage gelandet ist) erkannte die Kamera sehr zuverlässig, dass sie fällt. Problematisch ist nur, dass das vollständige Einfahren des Objektivs relativ lange dauert und sich bei einem Fall aus einer Höhe von 1,50 m nicht ausgeht. Inwieweit der Schutz also dabei wirklich möglich ist, ist zumindest fraglich.
Die Bildqualität
Wie schon bei der RX100 ist auch die Bildqualität der neuen Variante für die Kompaktkameraklasse außergewöhnlich gut. Im Hinblick auf die Kameragröße ist der Sensor groß ausgefallen, was sich auch an den Fotos abzeichnet. Nicht zuletzt durch das qualitativ hochwertige Objektiv können Detailgrad und Schärfentiefe mit aktuellen Einsteiger-DSLRs mithalten. Auch der Bildprozessor macht eine gute Arbeit und lässt Fotos sowohl in Standardeinstellungen als auch in den Kreativmodi durchwegs ansprechend aussehen.
Der neue Sensor, der bei der MarkII rückwärtig belichtet wird, führt dazu, dass die Lichtempfindlichkeit im Vergleich zur RX100 noch etwas besser ausgefallen ist und das Auftreten von störendem Bildrauschen reduziert wurde. Sony selbst spricht davon, dass das neue Modell nur halb so viel rauscht, wie das ältere. Im Test merkte man zwar einen Unterschied zur RX100, besonders dramatisch fiel er jedoch nicht aus.
Fazit
Sony hat mit der RX100 II eine gute Ergänzung im Portfolio geschaffen. Besonders das schwenkbare Display und die WLAN-Funktion könnten Kompaktkamerafotografen ansprechen. Ambitioniertere Anwender, die die RX100 II vielleicht als Zweitkamera verwenden, werden über den Zubehörschuh glücklich sein, über den unter anderem auch ein elektronischer Sucher betrieben werden kann.
Weniger groß ist der Sprung in Sachen Bildqualität. Hier muss man aber bedenken, dass das ältere Modell gerade einmal ein Jahr alt ist und im Kompaktkamerasegment immer noch eine Referenz darstellt. Der Spielraum nach oben war also schon im Vorfeld begrenzt.
Die RX100 II zählt derzeit zu den besten Kompaktkameras am Markt. Bevor man nun wirklich zuschlägt, sollte man sich fragen, ob man das schwenkbare Display und das WLAN tatsächlich benötigt. Falls nicht, lohnt es sich, den Vorgänger RX100 nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen, der bereits um rund 530 Euro zu haben ist.
Die RX100 II ist ab sofort in Österreich erhältlich, der UVP liegt bei 749 Euro.
- Sony zeigt zwei neue RX-Kameras
- Sony RX100 im Test: Kleine Cam, große Bilder
Modell:
Sony DSC-RX100 II
Sensor:
20,2 MP Exmor CMOS Sensor
Videoaufnahme:
FullHD 50p
Serienaufnahme:
Bis zu 10 Bilder/s
Objektiv:
3,6x optischer Zoom (28-100mm Kleinbildäquivalent), Lichtstärke 1:1,8–4,9
ISO-Bereich:
160 bis 12.800 (erweiterbar auf 80 bis 25.600)
Abmessungen:
101,6 × 58,1 ×
38,3 mm, 281 Gramm
Preis:
749 Euro UVP
Kommentare