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Start-up lädt E-Autos mit fahrendem Riesen-Akku-Pack

In China, wo in Sachen Elektromobilität vielfach die Weichen gestellt werden, bietet das E-Mobility-Start-up Nio mobiles Akkuaufladen an. Der Elektroautobauer hat in einen Minibus zwei 70 kWh starke Akkus gepackt, mit denen es möglich sein soll, einem E-Auto mit einem zehnminütigen Ladevorgang eine Reichweite von hundert Kilometern zu verpassen.

Ins Leben gerufen wurde dieses Service für das hauseigene Fahrzeug und Tesla-Konkurrenten Nio ES8. Mittlerweile sollen aber auch E-Autos anderer Hersteller damit geladen werden.

Praktisch dabei ist, dass bei einem derartigen Ladevorgang der Autobesitzer gar nicht anwesend sein muss. Lässt sich die Ladeklappe von der Ferne aus öffnen, kann der Autobesitzer etwa im Café sitzen während sein Fahrzeug von der mobilen Ladesäule aufgeladen wird. 

Neben E-Autos, die aufgrund eines leeren Akkus liegen bleiben, sollen auch Stadtbewohner, die keine eigene Garage oder sonstige Lade-Möglichkeit haben, die Zielgruppe des fahrenden Akku-Packs sein. In den kommenden Jahren will Nio eine rund 1200-starke Flotte an derartigen mobilen Lade-Fahrzeuge aufbauen.

Der mobile Lade-Service ist vorerst nur in China verfügbar. Ob ein derartiger Service jemals in Europa genutzt werden kann, ist nicht unklar.

Mobiles Laden von BMW wieder zurückgefahren

In Europa hat der bayrische Autobauer BMW bereits vor vier Jahren eine Flotte an mobilen Aufladegeräten angeschafft. Im Rahmen des Servicepakets "BMW i Mobile Care" sollten damit E-Autos, denen der Strom ausgeht, ein Stück weit aufgeladen werden, sodass sie die nächste Ladesäule erreichen. Als fahrendes Akku-Pack dient dabei ein BMW X5, der im Kofferraum einen Riesenakku eingebaut hat. Daneben gibt es den "BMW i Mobile Recharger" als Anhänger-Lösung. Geladen wird dabei jeweils mit 7,4 kW.

"Die Erfahrung aus den vergangenen vier Jahren hat allerdings gezeigt, dass praktisch niemand mit einer leeren Batterie liegenbleibt. Die BMW i Mobile Recharger wurden deshalb mehrheitlich wieder eingezogen", erklärt BMW im Gespräch mit der futurezone.

Mobiler Akku-Tausch

Wie auch manche andere E-Auto-Hersteller bietet auch der chinesische Autohersteller Nio seinen Kunden die Möglichkeit den Akku der E-Autos gegen eine monatliche Gebühr zu mieten anstatt zu kaufen.

Für Akku-Mieter will Nio in China mehr als tausend so genannte Swap-Stations errichten. Das sind Container-artige Garagen, die lediglich drei Stellplätze in Anspruch nehmen und in denen der Akku des E-Auto ohne Zutun getauscht wird: Das Auto manövriert selbständig in die Garage, wo ein Industrieroboter den Akku komplett automatisch austauscht. Der ganze Vorgang dauert laut eigenen Angaben nicht länger als drei Minuten. Bis 2020 will Nio 1100 solche Swap-Stations errichten.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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