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Transformers: Fall of Cybertron im Spieletest

Nach mehreren Versuchen den Spielzeug-Helden der Vergangenheit neues Videospielleben einzuhauchen, kam mit „Transformers: War for Cybertron" 2010 ein Lichtblick. Das war zwar nicht schlecht, aber konnte auch nicht begeistern. Mit „Transformers: Fall of Cybertron" (PS3, Xbox360, PC, ab 12 Jahren) oder im Deutschen „Der Untergang von Cybertron" erhalten die transformierenden Roboter jetzt das gelungene Spiel, das sie verdienen.

Alle Roboter von Bord!
Wer die Transformers-Filme gesehen hat (im Optimalfall nur den ersten, 2 und 3 waren irgendwo zwischen „na ja" und „muss das sein") kennt die Roboter bereits. Auch wer nur dunkle Erinnerung an sein Spielzeug aus den 80ern hat, braucht keine Sorge zu haben, den Anschluss an die Handlung des Spiels zu verpassen.

Die Handlung findet zeitlich vor dem ersten Film statt. Der Heimatplanet der Transformers, Cybertron, liegt im Sterben. Die Decepticons (traditionell die Bösen der Transformers), die den Krieg gegen die Autobots (die Guten) führen, haben die Ressourcen des Planeten so weit verbraucht, dass sie einen neuen brauchen, den sie plündern können. Die Autobots wollen hingegen einfach nur weg, um eine neue Heimat zu finden. Zu diesem Zweck bauen sie die Arche, ein großes Raumschiff, um wie die Roboter-Ratten das sinkende Schiff bzw. den Planeten, zu verlassen.

Niemand mag Gutmensch-Roboter
„Aller Anfang ist schwer", heißt es sprichwörtlich und so ist es auch bei diesem Spiel. Die ersten zwei Kapitel mit Bumblebee und Optimus Prime sind recht gewöhnlich. Das liegt zum Teil auch an Optimus Prime, dem Anführer der Autobots und notirischen Gutmenschen/Roboter, der in etwa soviel Charisma wie ein Handmixer hat.

Gespielt wird klassisch aus der Third-Person-View. Feindliche Roboter werden mit einer Haupt- und einer Zweitwaffe aufs Korn genommen, einen Nahkampfangriff gibt es ebenfalls. Auf Knopfdruck verwandeln sich die Transformers in ihre Fahrzeuggestalt. Zu Beginn sind das die bekannten Autoformen. Die interessanten Verwandlungen kommen später.

Lässt man das Kapitel mit Optimus hinter sich, wird es schlagartig besser. Da gibt es Level, in denen man mit einer temporären Tarnvorrichtung schleichen muss oder sich mit einem Enterhaken zu entfernten Plattformen schwingt. Dann stapft man in Gozilla-Manier als Bruticus, ein riesiger Deception-Transformer, durch die Gegend oder liefert sich mit fliegenden Transformers Luftkämpfe. Obwohl das Grundprinzip des Third-Person-Shooters immer gleich bleibt, ist durch die verschiedenen Fähigkeiten und Verwandlungen der Transformers immer für Abwechslung gesorgt.

Robo-Stars und Sternchen
Neben Bumblee, Optimus Prime und Bruticus haben es noch viele andere, bekannte Transformers ins Spiel geschafft, die auch gesteuert werden können. Dazu gehören etwa Jazz, Starscream, Megatron und Grimlock.

Besonders die letzten zwei sind echte Highlights in einem ohnehin schon tollen Spiel. Als „Megatron 2.0" räumt man unter den Autobots ordentlich auf. Diese rufen sich gegenseitig Sprüche zu wie: „Mit diesem Schuss hast du nicht einmal seine Gefühle verletzt!" und geben dem Spieler damit das Gefühl, dass sie wirklich Angst vor Megatron haben.

Als Grimlock wird es noch besser. Da dieser mächtige Autobot keine Schusswaffe hat, prügelt man sich mit Schwert und Schild durch die schmächtigen Deception-Roboter und wirft mit explosiven Fässern (oder Decepticons) um sich. In der Alternativform geht es erst richtig rund: Wenn man als Feuer speiender Robo Tyrannosaurus Rex Schrott aus den Gegner macht, erwischt man sich oft mit einem Dauergrinser vor dem Flat-TV.

Menschliche Roboter mit Sinn für Humor
Eine Stärke des Spiels ist die Umsetzung des Alltäglichen in das Roboter-Universum. Obwohl alles mechanisch und metallisch auf Cybertron ist, sind die Level abwechslungsreich. Von Höhlen über Wüsten-Umgebungen bis zur halb-zerstörten Großstadt. Liebe zum Detail beweisen die Programmierer durch Roboter-Überreste, die hie und da verstreut sind und Audiologs mit Hintergrundinformationen. Sogar die Ratten oder Spinnen, die bei anderen Spielen zu Dekorationszwecken in Kanälen oder Lüftungsschächten zu finden sind, sind hier in einer Roboter-Variante vorhanden.

Die Transformers selbst sind in ihrem Verhalten überaus menschlich und haben verschiedene, meist etwas übertriebene Charakterzüge. Aber genau das macht die Roboter auch so sympathisch. Kleine Easter Eggs und witzige Sprüche lockern das Ganze zusätzlich auf, ohne das Spiel ins Lächerliche zu ziehen.

Fazit
Als Transformers-Fan bekommt man mit Fall of Cybertron endlich das Spiel, auf das man gewartet hat. Und selbst wenn man nur ein bisschen etwas für die Verwandlungs-Roboter übrig hat, wird man seinen Spaß am Spiel haben.

Der Einzelspieler-Modus ist, bis auf die ersten ein bis zwei Stunden, großartig. Danach gibt es noch Multiplayer-Versus, in dem man einen eigenen Transformer bauen kann, und einen Coop-Survival-Modus. Beide sind eine nette Dreingabe für ein tolles Transformers-Spiel, aber kein Kaufgrund.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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