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Ortung

Ungenau: GPS-Peilsender Garmin GTU 10 im Test

Der GPS-Tracker hört auf die Bezeichnung GTU 10 und ist mit 76 mal 33 mal 20 Millimeter ein kleines Stück größer als ein handelsüblicher USB-Stick. Das 50 Gramm schwere Gerät wirkt äußerst widerstandsfähig und ist wasserdicht, wodurch es auch für den Einsatz als Hundehalsband geeignet ist. Das Gerät ist äußerlich sehr spartanisch ausgestattet. Neben der Power-Taste existiert noch ein Mini-USB-Anschluss, um das Gerät zu laden. Im Lieferumfang ist ein Mini-USB-Kabel zum Aufladen sowie eine kleine Tasche enthalten, womit man das Gerät etwa an einem Hundehalsband befestigen kann.

Im Inneren befindet sich neben dem GPS-Empfänger noch ein GPRS-Modul, das die Position in vorher festgelegten Abständen an den Garmin-Server sendet. Dieser Dienst funktioniert europaweit in elf verschiedenen Ländern: Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechien, UK.

Die Funktionen
Nach dem Kauf des Gerätes kann sich der Kunde direkt bei garmin.com registrieren und über ein Web-Interface den Tracker direkt orten. Außerdem können in der Standard-Version die letzten zehn Tracking-Punkte abgerufen werden, in der Deluxe-Version sind es sogar die Tracking-Punkte der letzten sieben Tage. Darüber hinaus ist es möglich, einen “Geofence”, also einen virtuellen Zaun zu bauen. Hierfür kann der Nutzer auf der Karte einfach mittels Drag-and-Drop einen Bereich aus maximal zehn Punkten erstellen. Je nach Wunsch gibt es eine Benachrichtigung (via E-Mail oder SMS), wenn das Gerät den Bereich verlässt oder diesen wieder betritt.

Zaun
Auch die Ortungsfrequenz kann mittels Geozaun reguliert werden. So kann man etwa festlegen, dass eine genaue (und akkuintensive) Ortung nur dann stattfindet, wenn das GPS-Modul den eingezäunten Bereich verlässt. Dies ist standardmäßig so eingestellt.

Insgesamt kann der Nutzer zwischen vier verschiedenen Ortungsmodi auswählen. Die Funktion “Bei Bedarf” kommt ganz ohne die Geofences aus, hier wird das Gerät nur dann geortet, wenn es der Nutzer über die Web-Oberfläche anfordert. Bei “Mäßig” wird die Position des Gerätes alle 15 Minuten überprüft, der Akku hält laut Hersteller mit dieser Einstellung rund fünf Tage, sofern kein Geofence festgelegt ist. Bei “Mittel” wird die Position automatisch alle fünf Minuten ermittelt, die Akkuleistung sinkt auf drei Tage. Auf der genauesten Stufe “hoch” wird die Position alle 30 Sekunden geprüft, der Akku hält so rund 20 Stunden. Die Akkulaufzeiten erhöhen sich, wenn aktiviert ist, dass das Gerät innerhalb des Geofence-Bereichs in einen Ruhezustand versetzt wird.

Praxis
Im Test im Wiener Stadtgebiet konnte die GPS-Empfangsleistung nicht zur Gänze überzeugen. Das Orten funktionierte im Schnitt jedes zweite Mal ungenau oder war gar nicht möglich. Die Empfangsleistung veränderte sich natürlich auch immer wieder je nachdem, wo man das Gerät getragen hat. In der Hemdtasche ist der Empfang besser, als wenn das Teil in einen Rucksack gepackt ist.

Fazit
Das Konzept des Gerätes ist durchdacht. Die kompakte Abmessung und die Widerstandsfähigkeit machen den GPS-Tracker zu einem Gadget mit verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Auch die Tatsache, dass man sich nicht um Datenverträge oder Roaming-Gebühren Gedanken machen muss, ist angenehm. Die Umsetzung mit der mangelhaften Empfangsleistung fiel eher negativ auf, hier könnte man sich von einem Gerät, dessen einziger Zweck es ist, geortet zu werden, etwas Besseres erwartet.

Das Gerät kostet in der Anschaffung 199 Euro (UVP), in diesem Preis ist auch die Basis-Ortungsfunktion für ein Jahr enthalten. Danach kostet der Dienst 49 Euro pro Jahr. Das Deluxe-Abonnement kostet zusätzlich fünf Euro pro Monat.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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