US-Firma Kateeva druckt günstige OLED-Displays
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Seit Mittwoch können Display-Produzenten die Drucker von Kateeva kaufen, wie Technology Review berichtet. Die Maschinen erlauben sowohl das bedrucken von Glas als auch von flexiblen Kunststoffen, wodurch biegbare oder starre OLED-Bildschirme hergestellt werden können. Die derzeit verfügbaren Anlagen sind groß genug, um sechs 55-Zoll-Displays gleichzeitig herzustellen. Das größte herstellbare Display misst derzeit 1,5 x 1,8 Meter. Jeder der verwendeten Spezial-Druckköpfe enthält hunderte von Düsen, welche die einzelnen Pixel der Displays mit exakt positionierten Tropfen im Pikoliter-Maßstab (Billionstel Liter) herstellen. Laut dem Gründer von Kateeva ist die Technik praktisch identisch mit jener in herkömmlichen Tintenstrahldruckern.
Probleme gelöst
Obwohl OLED-Bildschirme im Vergleich zur LCD-Technologie weniger Strom brauchen, in flexibler Form hergestellt werden können und leuchtendere Farben darstellen können, haben sie sich bislang nicht flächendeckend durchsetzen können, weil die Herstellung teuer ist. Das hängt damit zusammen, dass bei der Produktion von OLEDs weder Wasser noch Sauerstoff zugegen sein dürfen. Bisher wird dieses Problem gelöst, indem die organischen Materialien, aus denen sich die Pixel zusammensetzen, in einer Vakuumkammer Schicht für Schicht auf die Trägermaterialien aufgedampft werden. Die exakte Positionierung wird mit einer Art Schablone erreicht. Bei diesem Prozess wird viel Material vergeudet, weil der Dampf nicht exakt gesteuert werden kann. Die Schablone erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit von Pixelfehlern durch Verunreinigungen.
Gerade bei größeren Displays ist die Fehleranfälligkeit deshalb hoch. Beim Kateeva-Prozess werden die einzelnen Schichten, aus denen die Pixel bestehen (rund 100) in einer reinen Stickstoff-Atmosphäre aufgedruckt. Die Drucker sind so präzise, dass keine Schablone mehr notwendig ist. Damit steigt auch die Genauigkeit. Zwei weitere Probleme, nämlich die kurze Halbwertszeit der Spezialtinte und die Verschmutzung durch beim Drucken entstehende Tinten-Partikel, hat Kateeva nach eigenen Angaben ebenfalls in den Griff bekommen. Die Produktionskosten sollen um 40 Prozent niedriger sein als bei derzeitigen LCD-Displays.
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