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Wie das Elektro-Geschäft für deutsche Autobauer läuft

Elektroautos gelten als Verkehrsmittel der Zukunft und wichtiger Baustein im Klimaschutz. Doch für die deutsche Autobranche sind die Stromer noch kein lukratives Geschäft - sie verzeichnen nur einen Mini-Absatz. Im vergangenen Jahr wurden nur 12 363 reine Elektroautos für deutsche Straßen neu zugelassen - 0,4 Prozent der 3,2 Millionen Neuzulassungen insgesamt.

Ein Überblick:

Unter den deutschen Herstellern hat Branchenriese VOLKSWAGEN die Nase in Sachen E-Mobilität leicht vorn: 2015 wurden laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 1648 VW mit reinem Elektromotor neu zugelassen. Der Kleinwagen Up und der Mittelklasse-Dauerrenner Golf sind als Elektroversionen zu haben. Bei den Konzerntöchtern AUDI und PORSCHE sind reine E-Autos auf dem Markt noch Zukunftsmusik - erst gegen Ende dieses Jahrzehnts wollen sie Stromer herausbringen.

DAIMLER kam 2015 auf 1161 neu zugelassene Elektroautos. Mehr als die Hälfte davon (676) waren e-Smarts, der Rest entfiel auf die Elektroversion der Mercedes-B-Klasse (485). BMW stand mit 1051 E-Autos in der KBA-Statistik, hierbei handelt es sich um den Elektroflitzer i3. OPEL hat noch kein reines E-Auto auf dem Markt, dies soll bis 2020 geschehen.

Gemischt

Zum Bereich Elektrofahrzeuge zählen nach Lesart der Bundesregierung auch Hybridautos - wenn also Verbrennungsmotor und Stromantrieb abwechselnd genutzt werden. Von solchen Fahrzeugen wurden 2015 immerhin rund 31 000 neu zugelassen in Deutschland. VW kam auf etwa 3000 Hybridautos, Mercedes und Audi auf je 2000, BMW auf 1000.
Ausländische Hersteller sind im Deutschland-Ranking der Elektro-Neuzulassungen für 2015 übrigens in Front: Bei den reinen Stromern kommt KIA auf 3842 Exemplare, die Südkoreaner sollen aber viele ihrer über eigene Händler zugelassenen Modelle danach aus Deutschland exportiert haben.

Auch Renault (1339) und Nissan (1016) sind durchaus präsent. Bei Hybriden ist TOYOTA klar vorn (13 138). Dies geht auf das Konto des Toyota Prius, der aber nur als „milder“ Hybrider gilt und für das politische Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 keine Rolle spielt. Seine Batterie wird nicht per Steckdose aufgeladen, sondern beim Bremsvorgang, zumeist also während der Fahrt mit Verbrennungsantrieb - die Reichweite als Stromer ist gering.

Für ein reines E-Auto muss der Verbraucher relativ tief in die Tasche greifen. Mittelklasse-Modelle wie der i3 von BMW oder der E-Golf kosten in der Einstiegsvariante etwa 35 000 Euro. Knapp 40 000 Euro sind für die B-Klasse von Mercedes als Elektroauto fällig, mindestens rund 24 000 Euro für einen Stromer-Smart.

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