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Betriebssysteme

Windows 8: Umsteigen oder nicht?

Microsofts neues Betriebssystem soll dem

PC-Markt neuen Aufwind bringen. Erstmals seit 17 Jahren wurde Windows ein umfassend überarbeitetes Äußeres spendiert. Die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Die Einen loben Microsofts radikalen Ansatz, den konventionellen PC auch touch-freundlich zu gestalten, während die Anderen die neue Oberfläche als verwirrend und noch nicht reif für den Massenmarkt bewerten. Microsoft selbst sieht das naturgemäß anders und hat zuletzt auch Gründer und Vorsitzenden Bill Gates zu einer Lobesrede
 gebeten.

Auch die futurezone hat Windows 8 bereits im Vorfeld umfangreich 

.

Ist bei Windows 8 alles komplett anders?
Auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein macht, als ob Microsoft keinen Stein auf dem anderen gelassen hat, sind auch einige Dinge gleich geblieben. Der Desktop mit der gewohnten Task-Leiste ist noch genauso vorhanden, wie in den früheren Versionen. Die für Nutzer deutlichste Veränderung ist, dass das Startmenü durch eine neue Oberfläche ersetzt wurde, die aus Kacheln besteht. Anfangs wurde jene noch als Metro bezeichet, bis Microsoft

hat, dass das nicht mehr der offizielle Name ist. Eine neue offizielle Bezeichnung gibt es nicht.

Direkt in diesem Startmenü können auch eigenständige Programme  (Windows-Apps) installiert und ausgeführt werden. Gefunden werden diese Apps über den neuen Windows-Store. Dabei werden sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Software angeboten. Die Apps werden ab rund 1,50 Euro

.

Metro ist für die Bedienung mit Maus und Tastatur sowie Touchscreen  gleichermaßen ausgelegt. Gleichzeitig ist die ältere, gewohnte Oberfläche in vielen Teilen von Windows 8 weiterhin vorhanden. Dass das Zusammenspiel zwischen alt und neu nicht komplett reibungslos verläuft, hat der futurezone-Test gezeigt.

Muss ich  umsteigen?
Wer einen PC oder Laptop mit Windows 7 nutzt und damit zufrieden ist, muss nicht umsteigen. Nahezu alle künftigen Programme, die unter Windows 8 laufen, werden auch noch unter Windows 7 funktionieren. Ausnahmen sind  nur die Programme aus dem neuen Windows-8-App-Store. 

Windows 7 wird weiterhin mit den wichtigen Updates versorgt. Sogar mit Windows XP, das bereits elf Jahre auf dem Buckel hat, ist man noch sicher unterwegs: Bis April 2014 will Microsoft dafür Sicherheits-Updates liefern.Damit ist XP das bislang langlebigste Windows in der Geschichte von Microsoft. Wenn schlussendlich keine Updates mehr nachkommen, überlegen viele Unternehmen auch auf Windows 7 anstatt Windows 8 zu wechseln, da der radikale Umbau nicht nur positive Emotionen hervorruft. Teilweise wird Windows 7 schon als das neue XP 

Welchen Vorteil hat der Umstieg?

Das neue Betriebssystem bringt einige neue Funktionen, die nicht nur für Profis interessant sind. So wurde etwa die Startzeit des Computers deutlich verkürzt und das System insgesamt  sicherer gemacht. Dabei wurde vor allem ein umfangreicher Schutz gegen schadhafte Bootloader integriert.

Außerdem bringt das Metro-Startmenü neue Apps, die nur unter Windows 8 ausgeführt werden können. Dazu zählt auch Xbox Musik, Microsofts neuer Musikstreaming-Dienst, der Spotify und Deezer Konkurrenz machen soll.

Was brauche ich, um umzusteigen?
Jeder PC, der mit Windows 7 läuft, funktioniert auch mit Windows 8. Die Anforderungen an die Hardware sind nahezu gleich geblieben. Auch ältere Computer können Windows 8 nutzen. Dabei sollte mindestens ein Prozessor mit einem GHz und zwei GB Arbeitsspeicher vorhanden sein. Auf der Festplatte müssen 20 GB frei sein. Bei Computern, die diese Anforderungen nur knapp erfüllen, ist ein Umstieg nicht empfehlenswert: Um das Betriebssystem voll auszunutzen, braucht es einen stärkeren Rechner.

Eine der wichtigsten Neuerungen bei Windows 8 ist, dass es über einen Touchscreen bedient werden kann. Unbedingt notwendig ist das aber nicht. Alles, was mit dem Finger erledigt werden kann,  lässt sich auch mit Tastatur und Maus bewerkstelligen.

Funktionieren mein Drucker und andere Geräte?
Da Windows 8 zu einem großen Teil auf Windows 7 basiert, laufen auch bereits vorhandene Peripheriegeräte und Hardware unter dem neuen Betriebssystem. Vereinzelt kann es aber  zu Problemen kommen, von denen besonders Drucker betroffen sind, da Microsoft die  entsprechenden Schnittstellen 

 hat.

Vor dem Umstieg sollten Nutzer sich bei den Herstellern ihrer Drucker und anderer Geräte erkundigen. Diese stellen auch Listen bereit, mit denen die einzelnen Modelle auf ihre Kompatibilität überprüft werden können.

Was kostet der Umstieg und welche Versionen gibt es?
Wer einen Computer ohne Windows hat und es  erwerben will, zahlt für die Standardversion 100 Euro.  Wer bereits einen Rechner mit Windows XP, Vista oder 7 besitzt, bekommt das Upgrade um 40 Euro. Wer in der Zeit von Juni 2012 bis Ende Jänner 2013 noch einen PC mit vorinstalliertem Windows 7 kauft oder gekauft hat,  dem wird das Upgrade um 15 Euro geliefert. Die für IT-Profis gedachte „Pro“-Version kostet 140 Euro, für Unternehmen erscheint eine teurere „Enterprise“-Variante. Zusätzlich veröffentlicht Microsoft auch  die Tablet-Version RT.

Microsoft Surface und Windows RT
Mit Surface 

 Microsoft gleichzeitig mit Windows 8 erstmals auch hauseigene Tablets. Die Touchscreen-Geräte kommen gegen Aufpreis auch mit einer Schutzhülle, die gleichzeitig als Tastatur eingesetzt werden kann. Außerdem ist ein Ständer integriert, sodass das Tablet wie ein Notebook bedient werden kann.

Die Geräte kommen in zwei Varianten, eine mit dem „normalen“ Windows 8 und eine mit der Tablet-Version Windows RT. Rein optisch kann man Windows RT kaum von Windows 8 unterscheiden.  Käufer der Variante mit Windows RT sollten  beachten, dass darauf nur Programme laufen, die für das Tablet-Windows optimiert sind. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Prozessoren. Windows 8 unterstützt herkömmliche CPUs, wie etwa die von Intel und AMD. Windows RT ist für die leistungsschwächeren aber stromsparenden ARM-Prozessoren gedacht.

Programme Software, die bereits unter Windows XP, Vista oder 7 verwendet wurde, läuft auf den RT-Tablets nicht. Nutzer müssen auf ein Update der Hersteller warten. Die neuen Windows-8-Apps lassen sich  hingegen auch auf der Tablet-Variante installieren und nutzen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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