Ariane-Chef sieht europäische Trägerrakete weltweit vorne
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Mit 74 erfolgreichen Ariane-5-Flügen in Reihe und dem geplanten Nachfolgemodell Ariane 6 in der Pipeline sieht sich das europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus Safran Launchers (ASL) für die Zukunft in guter Startposition. „Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern sind wir die Zuverlässigsten. Die Ariane 6 wird das von 2020 an sukzessive weiter unter Beweis stellen und unsere Marktführerposition in der kommerziellen Raumfahrt ausbauen“, sagte der Produktionschef des Ariane-5-Programms, Sören Scholz.
Erstmals werde am 17. November eine Ariane 5 mit gleich vier jeweils 738 Kilogramm schweren Galileo-Satelliten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben. Die Ariane-Raketen sind mit über 50 Prozent weltweit Marktführer in der kommerziellen Raumfahrt. Transportiert werden vor allem Telekommunikationssatelliten.
„Nachfrage wird steigen“
In den kommenden zehn Jahren sollen weltweit schätzungsweise rund 1400 Satelliten ins All gebracht werden. „Die Nachfrage wird steigen“, ist sich Scholz sicher. Bei den Trägerraketenanbietern spiele in Zukunft der Preis eine wichtige Rolle. Das Nachfolgemodell Ariane 6 solle deutlich günstiger werden als die Ariane 5. „Das wird natürlich auch an die Kunden weitergegeben.“
Die europäische Raumfahrtagentur Esa und Hersteller Airbus Safran Launchers (ASL) unterzeichneten am vergangenen Mittwoch in Paris einen Vertrag, der das Ariane-6-Programm bestätigt und die zweite Finanztranche von 1,7 Milliarden Euro freigibt. Die Nachfolgerin der Ariane 5 soll pro Kilogramm Fracht bis zu 50 Prozent günstiger sein. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Weltraumindustrie gegenüber neuen Konkurrenten wie dem amerikanischen Unternehmen SpaceX zu sichern.
Starke Innovationsdynamik
Obwohl die Satelliten eine hohe Lebensdauer hätten, gebe es in dieser Hochtechnologiebranche eine starke Innovationsdynamik. „Wie beim PC gibt es in relativ kurzen Zeitabständen auch bei Satelliten leistungsfähigere Modelle, die dann gegebenenfalls auch aus wirtschaftlichen Gründen ausgetauscht werden“, nennt Scholz einen Grund für den zunehmenden Frachtbedarf ins All.
Nicht alles, was in den Weltraum befördert werde, bleibe aber auch dort. „Es geht auch vieles wieder runter, indem etwa Satelliten kontrolliert zum Absturz gebracht werden und verglühen.“ Es gebe auch das Problem des Weltraumschrotts. Mit der Ariane 6, deren erste Entwicklungsphase bereits abgeschlossen ist, könne man auch Technologie ins All bringen, die diesen Schrott einsammle.
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