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© Lauren Fanfer

Science

Astronomen finden erdnächstes Schwarzes Loch

Astronom*innen der Ohio State University haben ein winziges Schwarzes Loch entdeckt, das über das Dreifache der Sonnenmasse verfügt. Diese geringe Masse macht es einzigartig, denn bis jetzt wurde noch kein Schwarzes Loch entdeckt, das weniger als 5 Sonnenmassen zählt. Zudem ist es das bislang erdnächste Schwarze Loch, das je entdeckt wurde. Es befindet sich im Sternbild Monoceros (Einhorn) und ist etwa 1.500 Lichtjahre entfernt. 

Passend zu seiner Heimat haben es die Wissenschaftler*innen „Unicorn“ getauft. „Als wir uns die Daten angesehen haben, ist dieses Schwarze Loch – Unicorn – herausgestochen“, sagt der Doktorand Tharindu Jayasinghe. 

Roter Riese als Begleiter

Bevor die Forscher*innen überhaupt identifizieren konnten, worum es sich bei ihrem Fund handelt, bemerkten sie einen Roten Riesen, der verzerrt war. Dass ein winziges Schwarzes Loch für diese Form verantwortlich sein könnte, haben sie zunächst nicht in Erwägung gezogen, zumal die Existenz eines Schwarzen Lochs mit solch einer geringen Masse bislang unbestätigt blieb. 

Tharindu Jayasinghe konzentrierte sich bei seiner Analyse unterschiedlicher Teleskop- und Satellitendaten auf den Roten Riesen, der sich im Endstadium befand. Die Art, wie dieser verzerrt wird, sowie seine Geschwindigkeit ließen dann aber doch darauf schließen, dass ein winziges Schwarzes Loch ihn umkreisen muss. 

"Fußballähnliche Form"

Todd Thompson, der an der Studie mitgewirkt hat, vergleicht das Phänomen mit der Schwerkraft des Mondes. Diese verzerre die Ozeane der Erde, was dazu führe, dass sich die Meere zum Mond hin und von ihm weg wölben. Auf ähnliche Weise verzerre auch das Schwarze Loch den Stern in eine fußballähnliche Form.

Mithilfe dieser Entdeckung könnten Forscher*innen künftig einfacher feststellen, wie viele massearme und massereiche Schwarze Löcher existieren. Die wiederum können Aufschluss darüber geben, welche Sterne kollabieren oder explodieren. Die Studienergebnisse müssen zwar noch verifiziert werden, sind aber bereits in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society verfügbar.

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