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Science

Auf der ISS wird Sperma in der Schwerelosigkeit untersucht

Mama, warum schwimmen im All Spermien herum? Auf der International Space Station ( ISS) wurde vergangene Woche ein Experiment gestartet, das den Namen „Micro-11“ trägt. „Die Überlebensfähigkeit mehrerer Generationen von Organismen jenseits der Erde setzt eine normale Funktion von Spermien und Eizellen voraus“, heißt es in den der Kurzanweisung. Bislang gebe es eine „signifikante Wissenslücke darüber, wie sich die Konditionen in Weltraumschiffen auf die Fertilitätsfunktionen von Sperma auswirkt“, heißt es weiters.

Schneller als auf der Erde

Zwar gab es bereits 1988 erste Versuche, bei denen Sperma von Stieren ins All transportiert worden war und ihr Verhalten in der Schwerelosigkeit untersucht wurde, doch bisher gibt es keine adäquaten Messungen mit menschlichen Spermien. Das Sperma der Tiere schwamm in der Schwerelosigkeit schneller, heißt es in einem Bericht von „Popular Mechanics“.

Komplikationen

Allerdings habe man in Untersuchungen auch rausgefunden, dass das Timing nicht gepasst hat, wenn es darum ging, die Eizelle zu befruchten. Die russische Weltraum-Biologie-Mission BION-M1 hat verschiedene Tiere ins All mitgenommen, um das genauer zu untersuchen, leider starben die Mäuse und anderen Tiere, weil die automatischen Futterspender versagten. Die Testergebnisse, die vorher entnommen worden waren, deuteten allerdings darauf hin, dass das Timing bei der Befruchtung zwischen Spermien und Eizellen nicht wirklich gut funktioniert hatte.

Bei „Micro-11“ gibt es jetzt (noch) keine Eizellen auf der ISS,  die befruchtet werden können. Derzeit wird nur die Fertilität der Spermien in der Gravitation untersucht. Nachdem die Spermien erst am 12. Juli ins All geflogen worden waren, laufen die Untersuchungen freilich noch und es gibt noch keine validen Ergebnisse.

Videoaufnahmen für die Erde

Die Astronauten haben die Spermien in eine Schwerelosigkeits-Wissenschaftsbox gesteckt und beobachten die Aktivitäten nun per Videokamera. Diese Video-Files werden dann zur Erde geschickt. Untersucht wird vorerst vor allem, ob sich die Spermien wirklich schneller (wie in den bisherigen Studien erwiesen) oder träger verhalten als auf der Erde. Zudem werden weitere Fertilitätsuntersuchungen und biochemische Veränderungen der Organismen absolviert.

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