Der Roboter hitchBOT geht auf eine 6000 Kilometer lange Reise
Der Roboter hitchBOT geht auf eine 6000 Kilometer lange Reise
© Reuters/PAUL DARROW

Experiment

Roboter reist per Anhalter durch Kanada

Autostoppen ist in den vergangenen Jahren etwas aus der Mode gekommen, vielen ist diese günstige Art zu reisen mittlerweile zu gefährlich geworden. Ein kleiner Roboter will nun das Gegenteil beweisen und darüber hinaus eine Lanze für das Vertrauen zwischen Menschen und Robotern brechen. Der von kanadischen Wissenschaftlern entwickelte hitchBOT soll mithilfe von Autostoppen durch das Land fahren und der Welt darüber live über Twitter und Instagram berichten.

Twitterant und Facebooker

Der Roboter, der in etwa die Größe eines sechsjährigen Kindes hat, ist mit Spracherkennung und Sprachausgabe in Englisch und Französisch ausgestattet. Über ein LED-Panel kann der hitchBOT seinen Mitfahrgelegenheiten auch visuell mitteilen, wie es ihm geht. Der Roboter verfügt über eine mobile Internetverbindung und GPS, um Bilder und Tweets an soziale Netzwerke zu senden und seinen Aufenthaltsort über Google Maps aufzuzeichnen. Die Energieversorgung findet über Solar-Panele statt, die den Körper des kleinen Roboters ummanteln.

Außer einem mechanisch beweglichen Arm, mit dem hitchBOT die Autos zum Stehenbleiben bewegen möchte, sind die übrigen Bestandteile des Roboters Gebrauchsgegenstände wie Gummistiefel, Putzhandschuhe und ein ausrangierter Mistkübel. Entstanden ist der Roboter aus einem Kunstprojekt an zwei kanadischen Universitäten. "Normalerweise fragen wir uns ja immer, ob man Roboter trauen kann. In diesem Fall geht es darum, ob Roboter den Menschen trauen können", erklärt die Initiatorin Frauke Zeller von der Ryerson University.

6000 Kilometer Reise

Bei seiner geplanten Reise von Neuschottland ins 6000 Kilometer entfernte Victoria an der kanadischen Pazifikküste ist der Roboter ganz auf die Hilfsbereitschaft von Autofahrern angewiesen. Weder ist die Route vorgegeben, noch können die Projektinitiatoren einschreiten, sollte der Roboter beschädigt werden. Die Resonanz ist praktisch ausnahmslos positiv. Zehntausende folgen den Berichten des Roboters in sozialen Netzwerken. Menschen, die den hitchBOT mittlerweile schon über 500 Kilometer mitgenommen haben, stellen begeistert Bilder online.

hitchBOT ist auf Facebook, Instagram, Twitter, Vimeo und Google+ aktiv.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

mehr lesen
Martin Jan Stepanek

Kommentare