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BepiColombo zündete Ionen-Triebwerke am Weg zum Merkur

Am Montag kurz vor 14.00 Uhr (MEZ) zündeten erstmals die Ionen-Triebwerke der Raumsonde BepiColombo. Das bestätigte das Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Darmstadt.

Nach Berechnungen der ESA wird die 6,40 Meter hohe und 4,1 Tonnen schwere Raumsonde mit ihren beiden Satelliten den Merkur im Dezember 2025 erreichen. Unterwegs muss die Raumsonde neun Mal Planeten passieren, vor allem zum Entschleunigen: ein Mal die Erde im April 2020, danach dann zwei Mal die Venus und sechs Mal den Merkur.

Umlaufbahn muss erreicht werden

Die Ionen-Triebwerke haben die Aufgabe, die Sonde in verschiedenen Phasen der Mission durch präzise Schubkraft zu beschleunigen beziehungsweise abzubremsen, damit die geplante Umlaufbahn erreicht wird. „Wir sind sehr erleichtert und glücklich, dass alles gut funktioniert hat“, sagte der Missionsleiter Paolo Ferri. Er bezeichnete den Einsatz der neuartigen Triebwerke als „wichtigen Meilenstein für die Merkurmission“. Ferri zufolge stehen in den kommenden sieben Jahren insgesamt 22 Schubperioden an.

Die europäisch-japanische Raumfahrtmission zum Planeten Merkur startete am 20. Oktober. Eine Trägerrakete hob mit der Raumsonde an Bord vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab. Am Merkur soll diese unter anderem die Oberfläche und das Magnetfeld des sonnennächsten Planeten erkunden.

BepiColombo ist ein gemeinsames Projekt der ESA und der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa. Die Mission zählt zu den ehrgeizigsten Forschungsprojekten in der Geschichte der ESA. An Bord ist auch High-Tech aus Österreich. So sorgt etwa Weltraumtechnik „made in Austria“ für den Hitzeschutz. „Merkur ist der sonnennächste Planet, daher muss die Sonde extreme Hitze über 450 Grad aushalten“, teilte Max Kowatsch, Geschäftsführer der Ruag Space Austria im Vorfeld des Missions-Starts mit. Die am niederösterreichischen Ruag-Standort in Berndorf hergestellte Thermalisolation schützt die Sonde vor den extremen Temperaturen.

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