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Science

Bis der neunte Planet gefunden wird, könnte es 1000 Jahre dauern

"Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Nachbarplaneten": Mit diesem, durch die Degradierung Plutos notwendigerweise abgewandelten Merksatz, kann man sich die Namen der derzeitigen acht Planeten unseres Sonnensystems in Erinnerung rufen. Die Anfangsbuchstaben der Wörter entsprechen den Anfangsbuchstaben der Planeten von innen nach außen.

Der Satz könnte in Zukunft aber nochmals angepasst werden. Forscher vermuten, dass es einen weiteren Planeten in unserem Sonnensystem geben könnte. Das wird aus der Bewegung von kleinen Objekten in der Nachbarschaft unseres Planetensystems geschlossen, die sich durch den Einfluss der Schwerkraft eines weiteren Planeten erklären ließe. Gesehen hat ihn bislang aber noch niemand.

Weit weg

Das liegt daran, dass der hypothetische Planet Neun eine sehr weitläufige Umlaufbahn haben könnte, die ihn für heutige Teleskope unsichtbar machen würde. Forscher vermuten, dass der neue Planeten seine elliptischen Bahnen weit draußen zieht, mehrere 100- bis 1000-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Der Planet, der dort nur sehr wenig Sonnenlicht abbekäme, reflektiert so wenig Strahlung, dass er für Teleskope durch andere Lichtquellen überstrahlt würde, obwohl er laut Schätzungen zwischen fünf und 20 Erdmassen hat.

Zum Vergleich: Neptun ist etwa 30-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Planet Neun würde bei einem tausendfachen Erd-Sonne-Abstand eine Million Mal dunkler erscheinen als der derzeit äußerste Planet. Wenn sich Planet Neun an einem ungünstigen Punkt seines Orbits um die Sonne befindet, könnte er noch mindestens 1000 Jahre lang unbeobachtbar bleiben, schreibt Advocator. Wenn es den zusätzlichen "Nachbarn" gibt, wird es also noch eine Zeit lang dauern, bis er bestätigt werden kann und damit einen Namen verliehen bekommt. Mit viel Glück könnte es aber schneller gehen: "Jedes Mal, wenn wir ein Foto aufnehmen, besteht die Möglichkeit, dass Planet Neun darauf zu sehen ist", sagt Surhud More von der Universität Tokio gegenüber Advocator.

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