Science

Chinesische Raumstation steht kurz vor Absturz

Die letzten Stunden der chinesischen Raumstation Tiangong-2 sind angebrochen. Geht alles nach Plan soll sie noch am Freitag kontrolliert in die Erdatmosphäre eindringen und dort zum größten Teil verglühen. Was von den rund 8,6 Tonnen übrig bleibt, wird laut Plan über dem Pazifik abstürzen. Das berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Das Manöver lässt Erinnerungen an den Absturz der Raumstation Tiangong-1 wach werden. Das 8,5 Tonnen schwere zylinderförmige Modul mit 10,4 Meter Länge und 3,35 Meter Durchmesser stürzte Anfang April 2018 unkontrolliert ab. Im Unterschied zu heute wussten Forscher damals auch nicht genau, wo die Reste der Station auf die Erde stürzen werden.

Geschichte

Tiangong-2 wurde im September 2016 wurde sie mit einer "Long March 2F"-Rakete in eine Umlaufbahn gebracht. Im Oktober 2016 wurden zwei chinesischen Astronauten zur Raumstation gebracht. Sie verbrachten dort 30 Tage und führten zahlreiche wissenschaftliche Experimente durch. Im November konnten die beiden wieder erfolgreich zur Erde zurückkehren.

Im April 2017 führte die chinesische Raumfahrtagentur ein Andockmanöver durch. Dabei wurde eine Versorgungsmission mit dem Cargo-Raumschiff Tianzhou-1 simuliert. Auch dieses Experiment war erfolgreich. 

Längere Lebenszeit

Ursprünglich war geplant, die Raumstation nur zwei Jahre in Betrieb zu haben, sie konnte aber eine deutlich längere Lebensdauer verzeichnen und blieb nun über 1000 Tage in der Erdumlaufbahn. 

Das Tiangong-Projekt gilt als Testwiese für eine permanente, modulare chinesische Raumstation, die ab 2022 ihren Betrieb aufnehmen soll. 

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