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Dieser vierbeinige NASA-Roboter soll die Saturn-Monde erforschen

Zur Erkundung des Mars setzt die NASA auf Fahrzeuge mit Rädern. Die Monde von Jupiter und Saturn will die US-Weltraumbehörde aber mit einem laufenden Roboter erforschen. Gemeinsam mit dem Software-Unternehmen Autodesk hat das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in knapp eineinhalbjähriger Entwicklungszeit einen vierbeinigen Roboter entworfen, der auf dem Saturn-Mond Enceladus und dem Jupiter-Mond Europa zum Einsatz kommen könnte. Der Prototyp wurde auf einer Konferenz des Software-Unternehmens in Las Vegas der Öffentlichkeit präsentiert.  

Um die Kosten für den Transport niedrig zu halten, hatten die Ingenieure die Aufgabe ein möglichst leichtes Gerät zu entwickeln. Die Saturn- und Jupiter-Monde, auf denen der Roboter zum Einsatz kommen soll, sind fast 600 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das ist mehr als zehn Mal so weit weg wie der Mars, dessen Entfernung zur Erde rund 56 Millionen Kilometer beträgt.

Künstliche Intelligenz

Zur Entwicklung des Roboters kam mit künstlicher Intelligenz unterfütterte Software von Autodesk zum Einsatz. In kurzer Zeit konnten damit hunderte verschiedene Entwürfe, Material- und Herstellungsvarianten durchgespielt werden. Dabei wurde auch versucht, Evolutionsprozesse in der Natur nachzubilden. Das Ergebnis ist schließlich ein zu großen Teilen aus Aluminium bestehendes Gerät mit einem Durchmesser von 2,5 Metern und einer Höhe von 1,5 Metern. Es sieht wie eine vierbeinige Spinne aus Metall aus und wiegt lediglich 80 Kilogramm.

Im Vergleich dazu bringt die NASA-Sonde Insight, die Ende November auf dem Mars landen soll, knapp 350 Kilogramm auf die Waage. Beladen werden kann der vierbeinige Roboter mit Lasten und Gerätschaften mit einem Gewicht von bis zu 100 Kilogramm. Gefertigt wurden die Bauteile neben traditionellen Herstellungsmethoden wie Gießen auch mit neuen Techniken wie 3D-Druck und CNC-Fräsen.

Unwegsames Gelände

Die Fortbewegung auf vier Beinen hat gegenüber der Erkundung der Himmelskörper auf Rädern den Vorteil, das unwegsames Gelände leichter bewältigt werden kann. Auf der verkrusteten Oberfläche der fernen Planeten könnten Fahrzeuge darüber hinaus leicht stecken bleiben. Auch der Energieverbrauch ist nach Angaben von Autodesk weit niedriger als bei einem fahrenden Untersatz, wie ihn etwa der sechsrädrige Mars Rover aufweist, der derzeit im Auftrag der NASA den roten Planeten erforscht.

Der spinnenartige Roboter dürfte die Erde allerdings noch länger nicht verlassen. Ob und wann er tatsächlich zum Einsatz kommen wird, sei offen, wie ein Autodesk-Ingenieur sagte: „Bei der NASA haben wir offiziell noch den Status eines experimentellen Forschungsprojekts.“    

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