Oumuamua (Künstlerabbildung)
Oumuamua (Künstlerabbildung)
© ESO/M. Kornmesser

Weltall

Eiskern: Oumuamua vermutlich kein Asteroid sondern Komet

Durch Spektralanalyse des von Oumuamua bei seiner Reise durch unser System reflektierten Lichts haben Forscher herausgefunden, dass die Oberfläche aus organischem Material besteht. Mineralien und Wasser sind nicht vorhanden. Damit ist Oumuamua vielleicht kein aus Fels und Metall bestehender Asteroid, sondern ein Komet, ein schmutziger Eisball, wie theverge berichtet. Die Wissenschaftler vermuten nämlich, dass unter der Schicht aus organischem Material ein Eiskern liegt.

Die Wissenschaftler waren ursprünglich überrascht, dass Oumuamua trotz Nähe zu unserer Sonne keinen Schweif, der auf verdampfendes Material hinweisen würde, hinter sich herzieht. Die meisten interstellaren Objekte sind laut aktuellem Stand der Forschung nämlich Kometen. So wurde Oumuamua kurzzeitig als Asteroid ausgewiesen. Jetzt hat eine Analyse des von dem Objekt reflektierten Lichts ergeben, dass das Eis wahrscheinlich nur von einer Schicht aus organischem Material vor dem Verdampfen geschützt wird.

Lange Reise

Das könnte darauf hinweisen, dass Oumuamua vor langer Zeit eine eisige Oberfläche hatte, die auf seiner Reise zwischen den Sternen von hochenergetischer Strahlung langsam wegsublimiert wurde. Zurückgeblieben ist demnach eine rund 50 Zentimeter dicke isolierende Schicht. Das würde darauf hinweisen, dass Oumuamua schon mindestens einige hundert Millionen Jahre lang unterwegs ist. So lange würde die Umwandlung der Oberfläche laut den Forschern unter den Bedingungen im interstellaren Raum etwa dauern.

Die Analyse der Forscher basiert auf den Daten, die am 25. und 26. Oktober von zwei Teleskopen auf den kanarischen Inseln und in Chile gesammelt wurden. Die Spektralanalyse hat eine schwankende Zusammensetzung der Oberfläche ergeben, aus verschiedenen organischen Materialien. Das ähnelt dem Profil einiger kleiner Objekte in unserem Sonnensystem, die ebenfalls aus Kohlenstoffverbindungen und Eis bestehen. Mittlerweile ist Oumuamua schon wieder zu weit weg, um weitere Beobachtungen zu machen. Die gesammelten Daten werden aber weiter analysiert.

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