Energiekrise: CERN will Teilchenbeschleuniger abschalten
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Das CERN bereite den Stillstand einiger Teilchenbeschleuniger vor, um Strom zu sparen. Das berichtete das „Wall Street Journal“ am Wochenende. Laut Serge Claudet, Leiter der CERN Energy Management Commission, soll auch der Large Hadron Collider (LHC) von den Plänen betroffen sein. Dieser ist der größte, öffentlich bekannte Teilchenbeschleuniger der Welt und besteht aus einem 27 km langen, kreisförmigen Tunnel. Er befindet sich in der Nähe von Genf.
Pläne sollen Ende September präsentiert werden
Man wolle damit die Stabilität des europäischen Stromnetzes gewährleisten, heißt es. Die Pläne sollen bis Ende des Monats den Regierungen Frankreichs und der Schweiz vorgelegt werden „Angesichts des aktuellen Kontexts und als Teil seiner sozialen Verantwortung erstellt CERN einen Plan zur Reduzierung seines Energieverbrauchs in diesem Winter, der dem CERN-Rat während der bevorstehenden Sitzung in der Woche vom 26. September vorgelegt wird“, heißt es seitens eines Konzernsprechers auch gegenüber The Register.
Abschaltungen würden, wenn sie denn wirklich eintreffen, koordiniert mit dem französischen Energieunternehmen EDF SA stattfinden. Diese würden das CERN vorwarnen und einen Tag vereinbaren, an dem die Abschaltung erforderlich wäre. Doch bevor der LHC runtergefahren wird, würde das CERN laut den Plänen zuerst einige der anderen 7 Teilchenbeschleuniger runterfahren.
Wieviel Energie das CERN pro Jahr verbraucht
Laut CERN verbraucht der LHC mit seinen Experimenten zwischen 600 GWh und 750 GWh pro Jahr. Der Gesamtenergieverbrauch für das CERN beträgt etwa 1,3 TWh pro Jahr. Um das in Relation zu setzen: Frankreich produziert etwa 500 TWh pro Jahr, der Kanton Genf in der Schweiz produziert 3 TWh pro Jahr und die gesamte EU schafft es, jährlich etwa 3.400 TWh zu erzeugen.
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