Universum

Erdähnlicher Planet in 39 Lichtjahren Entfernung

Die Entdeckung sei ein „wichtiger Schritt“ bei der Suche nach außerirdischem Leben, schrieben die Forscher bei der Veröffentlichung der neuen Erkenntnisse im Astronomical Journal.

Nach Angaben des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) wurde die Atmosphäre bei einer sogenannten Supererde mit besonders niedriger Masse nachgewiesen. Der 39 Lichtjahre entfernte Planet mit der Bezeichnung GJ 1132b besitzt demnach 1,6 Erdmassen und einen Radius von 1,4 Erdradien. Damit ist der bereits 2015 entdeckte Planet, der einen roten Zwergstern im südlichen Sternbild Segel des Schiffs umkreist, in puncto Größe und Masse unserem Heimatplaneten sehr ähnlich.

Für Leben in der uns bekannten Form ist es auf GJ 1132b allerdings zu heiß - die Temperatur auf seiner Oberfläche beträgt mehr als 250 Grad Celsius. Die nun nachgewiesene Existenz seiner Atmosphäre nährt jedoch bei den Wissenschaftlern die Hoffnung, bald auch bei anderen erdähnlichen und lebensfreundlicheren Planeten entsprechende Entdeckungen zu machen.

This handout digital model released by the European Southern Observatory in May 25, 2016 shows the dome of the ESO European Extremely Large Telescope (E-ELT) on top of the Chilean Cerro Armazones in Chile. The telescope is currently under construction and its first light is targeted for 2024. At a ceremony in Garching bei Munchen in Germany on May 25, 2016, ESO signed the contract with the ACE Consortium, consisting of Astaldi, Cimolai and the nominated sub-contractor EIE Group for the dome and telescope structure of the European Extremely Large Telescope (E-ELT). This is the largest contract ever awarded by ESO and the largest ever contract in ground-based astronomy. / AFP PHOTO / EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORY / L. Calcada / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / ESO/L. Calcada" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

Europäische Südsternwarte

Der Nachweis der Atmosphäre von GJ 1132b gelang den Forschern mit Instrumenten der Europäischen Südsternwarte ( ESO) in Chile. Dabei nutzten sie den Umstand, dass es sich bei dem Himmelskörper um einen sogenannten Transitplaneten handelt: Aus der Perspektive irdischer Beobachter zieht er alle 1,6 Tage direkt vor seinem Heimatstern vorbei und schattet dabei einen kleinen Teil von dessen Sternlicht ab.

Den Forschern gelang nun der Nachweis von winzigen Helligkeitsänderungen, die beim Vorbeiziehen des Planeten samt Atmosphäre vor seinem Heimatstern entstehen. Dazu beobachtete das Astronomenteam laut MPIA den Planeten gleichzeitig durch sieben verschiedene Filter.

Weitere Untersuchungen

Der Nachweis seiner Atmosphäre macht GJ 1132b nun zu einem lohnenden Ziel für weitere Untersuchungen - beispielsweise mit dem Weltraumteleskop Hubble, dem Very Large Telescope der ESO in Chile und dem James-Webb-Weltraumteleskop, das 2018 seinen Beobachtungsbetrieb aufnehmen soll.

Die aktuelle Strategie der Astronomen bei der Suche nach Leben auf fernen Planeten sieht vor, die chemische Zusammensetzung der Planetenatmosphäre zu bestimmen. Dabei wollen die Forscher laut MPIA nach Störungen des chemischen Gleichgewichts suchen, die sich nur durch die Existenz lebender Organismen erklären lassen. Im Falle unserer Erde wäre das Übermaß an Sauerstoff in unserer Atmosphäre eine solche Spur.

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