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Mars-Mission: ESA beendet Zusammenarbeit mit Russland

Die Europäische Weltraumagentur ESA hat das Projekt „ExoMars“, das gemeinsam mit Russland heuer realisiert hätte werden sollen, aufgrund des Ukraine-Konflikts eingestellt. Generell habe der Rat der ESA beschlossen, die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos auszusetzen. 

„Wir bedauern die Opfer und tragischen Konsequenzen durch die Aggression gegen die Ukraine zutiefst“, so die Agentur. Die ESA stehe „voll und ganz“ hinter den Sanktionen gegen Russland, die ihre Mitgliedstaaten verhängt haben, heißt es weiter. Der Rover Rosalind-Franklin hätte an Bord der russischen Proton-Rakete eigentlich im September zum Mars befördert werden sollen. Auf dem Roten Planeten hätte er Bodenproben machen und nach Spuren von Leben suchen sollen. 

Realistischer Launch 2028

Laut Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, sei der Launch des Rovers nun frühestens 2026 möglich - realistischer sei aber 2028, wie er im Rahmen des ESA-Briefings am Donnerstagnachmittag gegenüber der futurezone mitgeteilt hat. Das liegt daran, dass ein Launch zum Mars nur alle paar Jahre stattfinden kann, wenn Mars und Erde sich Näherkommen. 2024 wäre zwar die nächste Möglichkeit, allerdings sei dieser Launch nur möglich, wenn sie wieder mit Russland zusammenarbeiten.

Denn für 2024 sei der Zeitraum zu knapp. Dafür braucht es nämlich eine Rakete, deren Nutzlast für den ExoMars-Rover ausgelegt ist. Diese Rakete muss nun erst gefunden werden.

Kooperation mit NASA denkbar

Ob 2026 oder 2028: die Technik des Rovers, Bodenproben zu entnehmen und nach Lebenshinweisen zu suchen, bliebe laut Aschbacher jedenfalls neuartig. Nun wolle man verfügbare Alternativen überprüfen, um die Mars-Mission durchführen zu können. Denkbar sei eine Zusammenarbeit mit der NASA. 

Roskosmos hingegen hat im Zuge der EU-Sanktionen zahlreiche Starts ausgesetzt und mehr als 100 Mitarbeiter*innen vom Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch-Guayana abgezogen. 

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