Heißer Gasriese

Symbolbild: Künstlerische Darstellung von Jupiter und seinem Wirtsstern

© M. Kornmesser/ESO

Science

Forscher sind überrascht von dieser Entdeckung auf Exoplaneten

Ein Forschungsteam hat mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) 2 äußerst exotische Exoplaneten entdeckt. In den oberen Schichten ihrer Atmosphäre konnten die Wissenschaftler*innen Barium identifizieren.

Barium ist das schwerste Element, das je in einer Atmosphäre eines Exoplaneten aufgespürt wurde und wiegt 2,5 Mal mehr als Eisen. Auf der Erde wird das Element etwa mit anderen Elementen kombiniert, um Bohrflüssigkeiten für Ölquellen herzustellen.

Überraschende Entdeckung

Die Entdeckung überraschte die Forschenden, wie die ESO in einer Aussendung mitteilt. Außerdem sei man auf das Barium nur zufällig gestoßen, wie der Erstautor Thomás Azevedo Silva erklärt: "Es war eine unabsichtliche Entdeckung".

Das Forschungsteam habe ihm zufolge nicht speziell nach Barium gesucht oder sein Vorhandensein erwartet. Deshalb musste nach der Entdeckung erst gründlich überprüft werden, ob das Element tatsächlich vom Planeten stammt - denn schließlich wurde es noch nie zuvor auf Exoplaneten entdeckt.

Ultraheiße Jupiter

Die Exoplaneten WASP-76b und WASP-121b werden als ultraheiße Jupiter kategorisiert und sind etwa so groß wie Jupiter. Weil sie ihren Wirtsternen sehr nahe sind, weisen sie eine Oberflächentemperatur von über 1.000 Grad Celsius auf.

Diese Nähe könnte ausschlaggebend für ihre Eigenschaften sein, glauben die Forscher*innen. Da die Exoplaneten gasförmig und heiß sind, seien ihre Atmosphären ausgedehnt und daher leichter zu beobachten und zu untersuchen als jene von kleineren oder kühleren Planeten.

Für ihre Beobachtungen kam ein Instrument namens Espresso zum Einsatz, das Sternenlicht analysiert, welches durch die Atmosphäre eines Exoplaneten strömt. Neben Barium konnten Wasserstoff, Magnesium, Natrium und Lithium identifiziert werden. 

Rätsel bleibt ungelöst

Warum das schwere Element Barium aber in den oberen, anstatt in den unteren Schichten der Atmosphäre vorzufinden ist, stellt die Forscher*innen vorerst vor ein Rätsel. „Im Moment sind wir uns nicht sicher, was die Mechanismen sind“, sagt der Mitautor der Studie Oliver Demangeon von der Universität Porto in Portugal.

Die Studie wurde in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

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