Forscher arbeiten mit Lamas an Corona-Therapie
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Aktuell sind Forscher auf der ganzen Welt auf der Suche nach einer Heilung für das neuartige Coronavirus. Ein Schlüssel dafür könnte in Antikörpern liegen, die in Lamas nachgewiesen wurden. Darauf deutet eine neue Studie hin, die im Fachmagazin Cell diese Woche veröffentlicht wurde. Ein internationales Team hat Antikörper im Blut der Tiere gefunden, die das Virus aushungern könnten. Das berichtet ScienceAlert.
"Dies ist einer der ersten bekannten Antikörper, die SARS-CoV-2 neutralisieren können", sagte Jason McLellan von der University of Texas in Austin und Mitautor der Studie in einer Erklärung.
"Winter"
Die Studie baut auf frühere Untersuchungen auf, bei denen herausgefunden wurde, dass Antikörper eines damals neun Monate alten Lamas namens Winter in der Lage waren, sowohl SARS-CoV-1- als auch MERS-CoV-Viren zu neutralisieren. Mittlerweile ist Winter vier Jahre alt und seine Antikörper können auch das neue SARS-CoV-2-Virus bekämpfen, das COVID-19 verursacht.
Besonders Infektionen im Anfangsstadium könnten durch eine Antikörpertherapie wirksam bekämpft werden. Im Unterschied zu Impfstoffen müssen sie nicht ein oder zwei Monate vor der Infektion verabreicht werden, um Schutz zu bieten, erklärt McLellan. Sie wirken sobald sie verabreicht werden und könnten so kurzfristig für eine Entlastung des Gesundheitssystems sorgen.
Antikörper als Schlüssel
Antikörper werden von vielen Forschern als Schlüssel für eine mögliche Heilung von COVID-19 gesehen. Erst zu Beginn dieser Woche berichteten etwa Forscher aus Israel von einem “Durchbruch” bei der Entwicklung eines monoklonalen neutralisierenden Antikörpers.
Antikörper aus Lamas sind auch schon bei anderen Krankheiten eingesetzt worden, wie die New York Times berichtet. So sind sie etwa bei der Entwicklung von Therapien für HIV oder Influenza genutzt worden.
Noch viel zu tun
Damit die Therapie mithilfe der Lama-Antikörper genutzt werden kann, gibt es aber noch viel zu tun, sagt Xavier Saelens, molekularer Virologe an der Universität Gent in Belgien und Mitautor der Studie. "Wenn es funktioniert, verdient das Lama Winter eine Statue", so der Forscher.
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