Forscher entwickeln Funkgerät ohne Batterie
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Die Forscher der University of Washington in Seattle stellten den „Ambient Backscatter“ am Dienstag auf einer Konferenz in Hongkong vor. Für die Zukunft können sich die Wissenschaftler zum Beispiel vorstellen, dass die Technik in Smartphones eingebaut wird, um die Batterielaufzeit zu verlängern oder eine SMS auch dann noch zu verschicken, wenn der Akku schon leer ist.
Die Vision für das draht- und batterielose Gerät sehe wie folgt aus, erklären die Wissenschaftler im Video: „Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Alltagsgegenstände wie Schlüssel, Geldbörsen und Sonnenbrillen mit dem “Ambient Backscatter„ ausgestattet sind. Diese kleinen Apparate können sich Wifi, TV und andere Signale aus der Umgebung zunutze machen, um miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig zu lokalisieren.“
Das könne ungefähr so aussehen: Einer Person fällt auf dem Sofa der Schlüssel aus der Tasche. Der „Ambient Backscatter“ in der Couch kommuniziert mit dem im Schlüssel. Anschließend bekommt der Mensch eine Nachricht auf das Handy, dass der Schlüssel auf dem Sofa vergessen wurde.
Wellen werden reflektiert
Der „Ambient Backscatter“ fängt mit Antennen die Wellen der Funktürme ein und reflektiert sie - so kann er mit anderen Geräten kommunizieren. Auf diese Weise ermögliche er drahtlose Kommunikation praktisch aus dem Nichts, erläutern die Forscher in einem YouTube-Video. Bereits existierende Signale dienten sowohl als Energiequelle als auch als Kommunikationsmedium.
Dabei mindere der „Ambient Backscatter“ nicht die Signale der Funktürme, sagte der Wissenschaftler Shyam Gollakota NBC News. Die Signale würden von Gebäuden, Autos und anderen Dingen in Städten ohnehin reflektiert, während sie sich vom Funkturm zum Fernseher bewegen. Das nun entwickelte Gerät stelle lediglich eine weitere Reflektion dar, erklärte Gollakota.
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