Woman tries to catch snowflakes with her tongue during a snowfall on Chandragiri Hills in Kathmandu
© REUTERS / NAVESH CHITRAKAR

Science

Forscher gewinnen Strom aus Schneefall

Dass die Natur viele Möglichkeiten der Stromgewinnung bietet, zeigen Wasserkraftwerke, Solaranlagen, aber auch Wind- und Wellenturbinen. Künftig könnte noch eine Quelle hinzukommen, die bisher kaum beachtet wurde: Schnee. Forscher der University of California in Los Angeles (UCLA) haben eine Wetterstation entwickelt, die allein durch Schneefall mit der benötigten Energie versorgt werden kann.

Positiv und negativ geladen

Dabei machen sich die Forscher den Umstand zunutze, dass Schnee ein positiv geladenes Material ist und Elektronen abgibt. Damit die "Stromproduktion" funktioniert, setzten die Forscher eine Silikon-Oberfläche ein. Da diese negativ geladen und Elektronen aufnehmen kann, kommt es zu einer Ladung, wenn der Schnee auf die Oberfläche fällt. Die Ladung war im Experiment ausreichend, um eine adaptierte kleine Wetterstation zu betreiben.

Den Forschern zufolge könnte die Technologie in abgelegenen schneereichen Regionen eingesetzt werden, wo es keine Stromanbindung gibt. Interessant könnte die Erfindung auch für Solarpanele sein, die bei Schneefall kaum Strom produzieren können. Wird das Material in der Oberfläche der Panele integriert, könnte so auch Energie erzeugt werden, wenn Schnee die Panele bedeckt und die Sonnenstrahlen blockiert.

Günstiges Material

Aufgrund der Verwendung von Silikon als Material gehen die Forscher davon aus, dass entsprechende Lösungen kostengünstig in Serienreife produziert werden kann. Die Technologie könnte künftig aber auch eingesetzt werden, um energieautarke Wearables zu ermöglichen, die Sportler bei Aktivitäten im Schnee tracken.

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