Eine Simulation eines Quasars mit Schwarzem Loch.

Symbolbild

© NASA/ESA/CSA/Joseph Olmsted (STScI)

Science

Forscherteam entdeckt am schnellsten wachsendes Schwarzes Loch

Australische Astronom*innen haben das bisher am schnellsten wachsende Schwarze Loch entdeckt. Die Wissenschaftler*innen der Australian National University (ANU) bezeichnen es dabei als “sehr große, unerwartete Nadel im Heuhaufen”.

Das Schwarze Loch verschlingt dabei eine Erdmasse pro Sekunde und scheint 7.000 Mal heller als die gesamte Milchstraße. Die Strahlung stammt von leuchtender Materie, die das Supermassive Schwarze Loch in Form einer rotierenden Scheibe umgibt. Zusammen bilden diese Materie und das Schwarze Loch einen Quasar

Kern einer Galaxie

Quasare sind die Kerne einer Galaxie, die sehr große Energiemengen ausstrahlen. Der erste bisher entdeckte Quasar mit der Bezeichnung 3C 273 war bisher auch gleichzeitig der hellste. Er wurde bereits 1963 entdeckt und ist rund 2,4 Milliarden Lichtjahre entfernt. 3C 273 besitzt dabei eine Masse von rund 900 Millionen Sonnen.

“Astronom*innen suchen seit mehr als 50 Jahren nach solchen Objekten”, sagt Forscher Christoper Onken in einer Aussendung. “Man fand Tausende, die dunkler sind, aber ein so helles konnte bisher immer unbemerkt durchschlüpfen.”

Das nun entdeckte Schwarze Loch hat dabei eine Masse von rund 3 Milliarden Erdsonnen und wächst weiter an. Die Entstehung des Himmelskörpers ist allerdings noch unklar. “Vielleicht stießen 2 Galaxien aufeinander und leiteten eine ganze Menge Material in Richtung des Schwarzen Loches, das es dann aufnahm”, mutmaßt Onken.

Quasar auch von Hobby-Astronom*innen zu sehen

Co-Autor Christian Wolf ist vom Fund ebenfalls überrascht: “Das Schwarze Loch ist so ein Ausreißer, dass ich nicht glaube, dass wir je ein anderes dieser Art finden.” So sei das Schwarze Loch in etwa 500 Mal größer als das im Zentrum unseres Sonnensystems.

Verglichen mit 3C 273 ist der neu entdeckte Quasar zwar rund 8 Mal heller, aufgrund der großen Entfernung kommt jedoch deutlich weniger Licht auf der Erde an. Dennoch ist er auf der Erde auch von gut ausgerüsteten Hobby-Astronom*innen zu sehen. Alles was man dazu benötigt, sei ein gutes Teleskop und einen sehr dunklen Garten.

Die Entdeckung wurde dabei im Zuge des australischen Skymapper-Projekts gemacht. Dabei erstellt ein 1,3-Meter-Teleskop im Osten Australiens ein hochauflösendes digitales Abbild des gesamten südlichen Nachthimmels.

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