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Meeresforscher

Haie werden mittels GPS-Chip verfolgt

„Das Ziel unserer Mission ist es, den Code dieser faszinierenden und mysteriösen Tiere zu knacken“, äußert sich der Expeditionsleiter Chris Fischer. "Dieses Tracking wird das Leben der Meereskönige offenlegen. Jeder kann etwas über diese Haie lernen und ihre Geschichte verfolgen", ist der Forscher überzeugt.

Vor zwei Wochen konnte das Team einen riesigen Weißen Hai fangen, fünf Kilometer von Cap Cod, Massachusetts, entfernt. Nach tagelangem erfolglosen Absuchen des Atlantiks war die Euphorie entsprechend groß. Das Tier wurde auf eine Holzplattform mit Metallwänden gelockt, welche beim Fang vorsichtig hochgehoben wurde.

15 Minuten Zeit
Nur 15 Minuten hatten die Forscher Zeit, den Hai zu messen, zu wiegen und einen Beschleunigungs- und Satellitensender mit einem Elektrobohrer an die Rückenflosse anzubringen. Außerdem entnahmen sie ihm Blut- und Gewebeproben. Genie, wie der Raubfisch von den Forschern getauft wurde, weist ein Gewicht von knapp über einer Tonne und eine Länge von 4,5 Metern auf. Nach getaner Arbeit wurde Genie wieder ins offene Meer entlassen.

Vier Tage später wurde ein zweiter, wesentlich größerer Hai, Mary Lee, gefangen und demselben Prozedere unterzogen. Der angebrachte GPS-Sender soll fünf Jahre halten und schickt jedes Mal ein Signal an einen Satelliten, wenn die Rückenflosse des Haies an die Wasseroberfläche gelangt. Somit können die Forscher, aber auch die Öffentlichkeit auf der Ocearch Homepage, seinen zurückgelegten Weg mitverfolgen.

Aspekte der Mission
„Wir haben riesige Wissenslücken, wenn es darum geht, wie wir Weißen Haien eine Zukunft sichern können“, erklärt Fischer der Welt. Er und die restliche Crew hoffen durch die Mission entdecken zu können, wohin die Haie ziehen und welche Gebiete sie für den Nachwuchs bevorzugen. Außerdem sollen die Menschen und die Regierung sich dieser Daten bewusst werden und dafür sorgen, dass die Tiere geschützt werden. Falls ein Hai zu nah an eine Bucht schwimmt, kann auch die Küstenwache alarmiert werden um Unfälle zu vermeiden.

Gespaltene Reaktionen
Manche Naturschützer zeigen sich von dieser Aktion nicht so erfreut, berichtet die New York Times. Das Fangen bei vollem Bewusstsein sei viel aggressiver und nervenaufreibender für die Tiere als herkömmliche Methoden der Kennzeichnung wie mit einer Harpune. Tatsächlich ist bei einer früheren Mission von Ocearch in Südafrika bereits ein Hai gestorben. Bisher wurden schon 750 Unterschriften eingereicht um diese Aktion zu unterbinden. Viele kritisierten auch den Online Tracker und warfen der Organisation die Absicht nach Profit vor.

Fischer dementiert die Vorwürfe gegen Ocearch und fügt hinzu, dass er mit vielen Meeresbiologen zusammen arbeite, die diese Chance sehr schätzen, den Tieren so nahe zu kommen. Außerdem können sie anhand der Blutproben den Stresslevel der Haie analysieren und mit dem Geschwindigkeitssensor die weitere Reaktion verfolgen. Es stimme, behauptet Greg Skomal, der wissenschaftliche Leiter, dass die Tiere offensichtlich eine große Stressreaktion ertragen müssen. Allerdings konnte er dank des Sensors erkennen, dass der Hai nach einer kurzen Erholungspause wieder wie gewohnt weiterschwimmt.

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