Die beiden Aufnahmen vom Asteroiden P/2013 P5, die am 10. September (li.) bzw. am 23. September (re.) geschossen wurden
Die beiden Aufnahmen vom Asteroiden P/2013 P5, die am 10. September (li.) bzw. am 23. September (re.) geschossen wurden
© NASA/ESA

Weltraum

Hubble entdeckt Asteroid mit sechs Schweifen

P/2013 P5 ist das derzeit seltsamste Objekt im Sonnensystem. "Wir waren wirklich sprachlos als wir es sahen, sagt David Jewitt von der University of California at Los Angeles (UCLA), wie die NASA auf ihrer Webseite berichtet. Normalerweise sehen Asteroiden im Teleskop wie kleine leuchtende Punkte aus. P/2013 P5 hingegen ähnelt einem "rotierenden Rasensprenger". Astronomen sind sich uneinig darüber, wie solch ein Objekt entstanden sein könnte.

Erstmals entdeckt wurde der Astroid durch das Pan-STARRS Teleskop in Hawaii Ende August. Das verschwommene Aussehen des Objekts veranlasste die NASA, das Hubble Weltraumteleskop darauf auszurichten. Die erste Aufnahme gelang am 10. September. Abgesehen vom ungewöhnlichen Aussehen des Objekts gerieten die Forscher so richtig ins Staunen, als es am 23. September nochmals von Hubble fotografiert wurde. "Da waren wir völlig umgeworfen", sagt Jewitt.

Aussehen in 13 Tagen verändert

Das Aussehen des Objekts hatte sich in 13 Tagen völlig verändert. Allem Anschein nach hatte sich die gesamte Struktur gedreht. Ein ganzes Team widmete sich daraufhin dem Phänomen. Ein Computermodell wurde erstellt. Demzufolge ist der Asteroid in solch eine schnelle Rotation versetzt worden, dass Staub von seiner Oberfläche ins All driftet. Dort wird der Staub von der Sonnenstrahlung zu schweifförmigen Strahlen geformt. Der Fachbegriff für ein schrittweises Auflösen durch Rotation lautet "Rotational Breakup".

Noch ist nicht klar, ob P/2013 P5 einen Rotational Breakup erleidet. Falls das Szenario zutrifft, heizt sich die Oberfläche auf bis zu 815 Grad Celsius auf. Der Astroid besteht dann aus verformbarem Gestein und beinhaltet keinerlei Eis mehr - wie es bei Kometen der Fall wäre. P/2013 P5 wird als Bruchstück einer Kollision gesehen, die vor 200 Millionen Jahren stattgefunden hat.

Noch mehr davon

Im Asteroidengürtel sollte es mehrere solcher Objekte geben. "Wenn du einen findest, findest du wahrscheinlich auch ein paar mehr", sagt Jewitt. "Das hier ist einfach ein erstaunliches Objekt für uns und wahrscheinlich das erste von vielen weiteren, die wir entdecken werden."

Die Faszination der Weltraumforschung kann man zur Zeit im Technischen Museum Wien erleben. Dort findet seit Ende Oktober die Ausstellung "Space" statt. Die futurezone ist Medienpartner.

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