Konzept einer Hyperloop-Station: Auch Brünn ist an dem Transportsystem interessiert
Konzept einer Hyperloop-Station: Auch Brünn ist an dem Transportsystem interessiert
© /Hyperloop Transportation Technologies

Mobilität

Hyperloop will Brünn und Bratislava verbinden

Hyperloop Transportation Technologies (HTT) will seine Hochgeschwindigkeitsbahn auch in Brünn zum Einsatz bringen. Man habe mit der zweitgrößten tschechischen Stadt vereinbart, eine Machbarkeitsstudie für das Hyperloop-System zu erstellen, teilte das US-Start-up am Mittwoch mit. Geplant sei eine Strecke zwischen Brünn und der slowakischen Hauptstadt Bratislava, die gleichsam die erste internationale Hyperloop-Verbindung wäre. In weiterer Folge sei auch eine Verbindung mit Prag vorstellbar, heißt es in der Aussendung. Die Fahrzeit zwischen Bratislava und Brünn, die Strecke misst rund 130 Kilometer, wird von dem Start-up mit knapp zehn Minuten angegeben.

Hyperloop arbeite mit Regierungen weltweit zusammen, um regulatorische Fragen zu dem Transportsystem zu klären, sagte der Hyperloop-Chef Dirk Ahlborn. Brünn sei ein wichtiger internationaler Verkehrsknotenpunkt. Der Bahnhof der tschechischen Stadt stoße mit 500 Zügen und 50.000 Fahrgästen täglich aber bereits an die Grenzen seiner Kapazität.

Wien-Pläne „noch aufrecht“

Auch die Pläne Bratislava mit Wien und Budapest zu verbinden, seien noch aufrecht, sagte ein Hyperloop-Sprecher zur futurezone. Gespräche dazu seien im Gange. Details wollte er keine nennen. Das US-Start-up hatte im vergangenen März bekanntgegeben, Bratislava mit Wien und Budapest verbinden zu wollen. Eine damals für Ende 2016 angekündigten Machbarkeitsstudie wurde aber bislang nicht veröffentlicht. Aus dem österreichischen Verkehrsministerium heißt es, das Thema sei nicht aktuell. Von Gesprächen mit dem US-Start-up weiß man in dem Ministerium nichts.

1220 Stundenkilometer

Das US-Start-up ist eines von mehreren Initiativen, die das von Tesla-Gründer Elon Musk erdachte Hochgeschwindigkeitssystem umsetzen wollen. Das Hyperloop-Konzept sieht vor, dass elektrisch angetriebene Kapseln mit bis zu 1220 Stundenkilometern durch eine Röhre mit niedrigem Luftdruck sausen. Kritiker bemängeln zahlreiche offene Fragen an dem Konzept. Die Sicherheit der Röhrenkonstruktion sei ebenso ungeklärt wie Notfallmaßnahmen, etwa im Brandfall, oder die tatsächlichen Kosten des Unterfangens, heißt es.

Ein Beweis, dass das Hochgeschwindigkeitssystem machbar ist, wurde bislang nicht erbracht. Ein anderes Hyperloop-Start-up, Hyperloop One, führte im vergangenen Mai einen ersten Test in der Nähe von Las Vegas durch, bei dem Komponenten des Systems auf knapp 100 Stundekilometer beschleunigt wurden. Auch Hyperloop One prüft den Bau mehrerer Strecken. Unter anderem seien Projekte in Australien, China, Indien, Großbritannien und den USA im Rennen, teilte das Unternehmen vor kurzem mit.

Erste Strecke in Kalifornien geplant

Hyperloop Transportation Technologies veranstaltete im vergangenen Jahr einen Ideenwettbewerb in Bratislava. Dort waren auch Entwürfe für die Kapseln und der Röhre des futuristischen Transportsystems zu sehen. Im kalifornischen Quay Valley soll demnächst mit dem Bau einer ersten Strecke begonnen werden. Auch in den Arabischen Emiraten ist eine Strecke geplant. Weitere Partnerschaften sollen laut HTT noch heuer bekannt gegeben. Im Interview mit der futurezone sprach Hyperloop-CEO Ahlborn davon, dass sein Start-up mit 14 Ländern über die Errichtung eines Hyperloop-Systems spreche.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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