Indien will spätestens 2022 Menschen ins All schicken
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Indien will in die bemannte Raumfahrt einsteigen. Bis 2022 solle der erste Inder ins All starten, sagte Ministerpräsident Narendra Modi in einer Ansprache anlässlich des indischen Unabhängigkeitstages am Mittwoch. Spätestens 75 Jahre nach der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien, werde „ein Sohn oder eine Tochter Indiens mit der indischen Flagge in der Hand ins All fliegen.“ Nach Russland, den USA und China wäre Indien das vierte Land, das selbst Menschen in den Weltraum bringt. 1984 flog erstmals ein indischer Staatsbürger in einer Rakete der damaligen Sowjetunion ins All.
Laut NDTV soll die erste Mission innerhalb der kommenden 40 Monate durchgeführt werden und rund 90 Milliarden indische Rupien (rund 1,13 Milliarden Euro) kosten. Dabei will die indische Raumfahrtbehörde mit der selbst entwickelten Trägerrakete LVM3 drei Astronauten in den erdnahen Orbit schicken. Die Mission soll fünf bis sieben Tage dauern. Bislang kam die Trägerrakete nur zum Einsatz, um Satelliten ins All zu transportieren. Als Weltraumbahnhof soll Sriharikota dienen, das sich im Süden des indischen Bundesstaates Andhra Pradesh befindet.
Raumfahrt und Gesundheit
In seiner Rede kündigte Modi außerdem an, dass im September eine staatliche Krankenversicherung für Arme in dem Land eingeführt werden soll. Für einen relativ kleinen Jahresbetrag sollen die Behandlungskosten für eine Familie von bis zu umgerechnet 6300 Euro abgedeckt werden. 500 Millionen Bürger sollen davon profitieren. Knapp ein Viertel der 1,3 Milliarden Inder sind laut Zahlen der Weltbank Analphabeten, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 69 Jahren, das jährliche Durchschnittseinkommen pro Kopf betrug 2016 umgerechnet 1470 Euro.
"Es ist höchste Zeit, dass wir sicherstellen, dass die Bedürftigen in Indien Zugang zu einer guten und erschwinglichen Gesundheitsversorgung erhalten", sagte er. Anfang des nächsten Jahres finden in Indien Parlamentswahlen statt.
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