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“Jeder Hinweis auf Planet Nummer 9 ist verschwunden”

Nach bisherigem Wissensstand gibt es insgesamt acht Planeten, nachdem Pluto zum Zwergplaneten degradiert worden ist. Im äußeren Sonnensystem sind es Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. In der Nähe von Neptun soll es einen hypothetischen planetartigen Himmelskörper geben, der außerhalb der Umlaufbahn von Neptun vermutet wird. Er wurde „Planet 9“ getauft.

In den 1820er-Jahren hat der französische Astronom Alexis Bouvard den Planeten Neptun entdeckt, nachdem ihm bei den Bahnen von Uranus Irregularitäten aufgefallen waren. Im Jahr 2016 hatten zwei Caltech-Forscher ein Paper veröffentlicht, wonach es auch in der Laufbahn von Neptun Irregularitäten geben soll und sich gewisse Ereignisse in anderen Bahnen abspielen, als sie dies klassischerweise tun sollten. Extreme transneptunische Objekte (ETNUs) folgten elliptischen Orbits. Dass diese Orbit-Cluster genauso auftreten, sei nur mit einer 0,0007 prozentigen Chance ein Zufall, so die Forscher. Daher ging man bisher davon aus, dass Planet 9 die anderen Himmelskörper beeinflusst. 

Voreingenommenheit bei anderen Studien

Wissenschaftler der University of Michigan wollen nun jedoch herausgefunden haben, dass es wohl keine Evidenz für die Existenz des Planeten 9 gibt. Die entsprechende Forschung wird Cnet zufolge in Kürze in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht, von der es jetzt einen "Preprint" gibt. Stephanie Deppe, Co-Autorin des Papers, sagt: „Die lange Geschichte kurz erzählt, ist: Jeder Hinweis darauf, dass es einen Planeten 9 gibt, ist verschwunden!“

Die Forscher wollen zwar laut dem Bericht von Cnet nicht ausschließen, dass der Planet 9 nicht doch existiert, aber sie gehen davon aus, dass es wesentlich unwahrscheinlicher ist, als die Forschungen bisher ergeben haben. Sie begründen das mit einem „Bias“ in den bisherigen Daten. Man sei voreingenommen herangegangen, heißt es.

Andere Herangehensweise

Die ETNOs seien sehr weit weg und sehr klein, so dass man sie nur schwer sehen könne, heißt es. Astronomen können sie daher nur erblicken, wenn sie in der Nähe der Sonne seien. Um sie dann mit dem Teleskop zu sehen, müssen diese auf einen bestimmten Teil des Himmels gerichtet sein, zu einer bestimmten Zeit des Jahres und zu einer bestimmten Zeit des Tages. Dadurch sei das Datenmaterial bereits verfälscht, heißt es seitens der Forscher der University of Michigan.

Wenn man anders an die Sache herangehe und die Bewegungen der 14 ETNOs mit einer Computersimulation betrachte, würde man nachweisen können, dass das Datenmaterial der Studie aus dem Jahr 2016 stark verfälscht gewesen sei. „Man findet ETNOs immer dort, wo man sie sucht“, heißt es.

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