“Meilenstein” für Beobachtung von erdähnlichen Exoplaneten
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Mitte des Jahrzehnts soll mit dem Extremely Large Telescope (ELT) des European Southern Observatory (ESO) das weltgrößte Spiegelteleskop in der chilenischen Atacama-Wüste in Betrieb gehen. Für den Start sind 3 Instrumente geplant, eines davon ist der „Mid-Infrared ELT Imager and Spectograph“ (METIS), an dessen Konstruktion die Universitäten Wien, Innsbruck und Linz sowie des Johann Radon Instituts für Numerische und Angewandte Mathematik (Ricam) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beteiligt sind.
Nach einer tiefgehenden, positiven Evaluierung der Konzepte für die Optomechanik, Elektronik und Software kann nun das Design für METIS finalisiert werden, wie die Universität Wien in einer Presseaussendung erklärt. Demnach sei diese ein wichtiger “Meilenstein” bei der Entwicklung des Instruments. Die eigentliche Konstruktion des Instrumentes soll 2022 beginnen.
Kombination aus Kamera und Spektrometer
METIS ist eine Kombination aus Kamera und Spektrometer und soll alle Vorteile des ELT im infraroten Wellenlängenbereich ausnutzen. Es erschließt damit ein wichtiges Wellenlängenfenster zur Erforschung des Lebenszyklus von Sternen und der physikalischen Prozesse in Galaxienkernen. Ein Forschungsschwerpunkt wird dabei die Suche nach erdähnlichen Exoplaneten sein.
METIS ermöglicht, die Atmosphären von Exoplaneten näher zu untersuchen und dabei Temperaturen und saisonale Wetterbedingungen zu studieren. Zudem hat METIS auch das Potenzial zur direkten Erkennung von terrestrischen Exoplaneten.
Softwarepaket
Das Institut für Astrophysik entwickelt laut Informationen der Universtität gemeinsam mit der ETH Zürich ein Softwarepaket, mit dem astronomische Beobachtungen simuliert werden.
Damit kann die Performance von METIS bereits in der Designphase evaluiert werden. Gemeinsam mit dem Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck wird die Softwarepipeline zur Kalibration und Analyse von METIS-Beobachtungen entwickelt. Die Software muss dazu ein Datenvolumen von mehreren Terabyte pro Nacht verarbeiten.
Das Institut für Industriemathematik der Universität Linz entwickelt gemeinsam mit RICAM (Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics) außerdem ein Softwarepaket für die Bildbearbeitung kosmischer Aufnahmen. Mithilfe von Computern können Bildverzerrungen, die durch optische und atmosphärische Störungen entstehen, simuliert, quantifiziert und rekonstruiert werden.
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