NASA's Space Launch System mobile launcher stands atop Launch Pad 39B at the Kennedy Space Center in Cape Canaveral
© REUTERS / THOM BAUR

Science

NASA zahlt fast eine Milliarde US-Dollar für eine Startrampe

Der US-Generalinspekteur hat das gigantische NASA-Projekt Space Launch System untersucht und ist dabei auf zahlreiche Missstände gestoßen. Die Rakete soll künftig US-Astronauten zurück auf den Mond befördern. Der Kosten- und Zeitplan wurde jedoch bereits weit verfehlt. Wie Ars Technica berichtet, geht der Untersuchungsbericht unter anderem auf die Startrampe der SLS ein, die alleine knapp eine Milliarde Dollar verschlingen wird.

Umbau deutlich teurer

Der Mobile Launcher-1 ist eine 108 Meter hohe Struktur auf Kettenrädern, mit der die SLS-Rakete künftig sowohl transportiert als auch abgeschossen werden soll. Ursprünglich war die Startrampe für die Rakete Ares I ausgelegt. Nachdem dieses Projekt eingestellt wurde, beauftragte die NASA das Unternehmen Vencore, sie für die SLS umzubauen. Die NASA veranschlagte die Kosten dafür bei 54 Millionen Dollar. Die Konstruktion für die Ares I Rakete hatte bereits 234 Millionen Dollar verschlungen.

Fehler unter Zeitdruck

In weiterer Folge stand das ganze Projekt unter enormem Zeitdruck, weshalb die Konstruktion in Teilen ohne vorhergehende Tests vorangetrieben wurde. Das stellte sich dann wiederum teilweise als fatal heraus und trieb die Kosten in die Höhe. Die NASA hatte es verabsäumt, sich vertraglich gegenüber dem Auftragnehmer ausreichend abzusichern. Die Gesamtkosten werden vom Generalinspekteur nun auf mindestens 927 Millionen Dollar geschätzt.

Zweite Startrampe

Unterdessen wurde bereits ein Auftrag für einen zweiten Mobile Launcher vergeben, der eine größere Version der SLS unterstützen soll. Der Auftrag ging an das Unternehmen Bechtel. Es soll den zweiten Mobile Launcher bis März 2023 für 383 Millionen Dollar fertigstellen - also in der Hälfte der Zeit und zu einem Drittel der Kosten im Vergleich zum Mobile Launcher-1. Der Generalinspekteur hält dieses Ziel aufgrund bisheriger Erfahrungen für unrealistisch.

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