Professor Peter Higgs an seiner Wirkstätte, der Universität Edinburgh. Das Institut für Theoretische Physik ist nach ihm benannt.
Professor Peter Higgs an seiner Wirkstätte, der Universität Edinburgh. Das Institut für Theoretische Physik ist nach ihm benannt.
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Auszeichnung

Physik-Nobelpreis an Higgs und Englert

„Das ist ein Triumph, nicht nur für Higgs und Englert, sondern auch für die Teilchenphysik“, sagte Gunnar Ingelman von der Königlich-Schwedischen Wissenschaftsakademie. „Der Preis wird in diesem Jahr für etwas sehr Kleines verliehen, das den ganzen Unterschied macht“, sagte Staffan Normark, Ständiger Sekretär der Wissenschaftsakademie.

In der offiziellen Begründung hieß es, die Auszeichnung werde für die theoretische Vorhersage eines Mechanismus vergeben, der zum Verständnis der Masse subatomarer Partikel beitrage und der kürzlich durch die Entdeckung des vorhergesagten Teilchens mit den Detektoren „Atlas“ und „CMS“ am Europäischen Kernforschungszentrum Cern bestätigt worden sei.

Ende Mai waren Higgs und Englert für die vor fast 50 Jahren aufgestellte Theorie des Higgs-Teilchens der spanische Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Wissenschaft und Forschung zugesprochen worden.

Higgs: "Bin überwältigt"

Higgs hat sich von der Entscheidung der Jury in Stockholm begeistert gezeigt. „Ich bin überwältigt, diesen Preis zu bekommen und danke der Königlichen Akademie in Schweden“, sagte Higgs nach einem von der Universität in Edinburgh verbreiteten Statement. „Ich möchte auch all denjenigen gratulieren, die zur Entdeckung dieses neuen Teilchens beigetragen haben“, betonte Higgs (84). Auch seiner Familie und Freunden dankte er für die Unterstützung. „Ich hoffe, dass diese Anerkennung für die Grundlagenforschung das Bewusstsein für den Wert des Forschens ins Blaue hinein schärft“, heißt es in dem Statement des Preisträgers. Higgs verweilt allerdings derzeit auf Urlaub - und zwar ohne Mobiltelefon.

"Riesenjubel" auch am Cern

Die Verkündung des Physik-Nobelpreises hat auch am Europäischen Kernforschungszentrum Cern bei Genf Begeisterung ausgelöst. „Hier war ein Riesenjubel“, sagte die Teilchenphysikerin Kerstin Borras unmittelbar nach der Bekanntgabe am Dienstag. Weit über 100 Forscher hatten sich demnach im großen Foyer des Bürogebäudes am Cern in Genf verteilt und verfolgten live die Übertragung der Preisverkündung, die sich eine gute Stunde verzögert hatte.

„Wir haben alle hier eine Stunde gewartet. Das war eine Superanspannung, die sich dann in einem Riesenapplaus löste“, erzählte Borras. „Es war natürlich nicht 100-prozentig klar, aber wir haben schon gehofft, dass die historische Entdeckung dieser Forscher gewürdigt wird.“ Dass kein Mitarbeiter des Cern mitaufgeführt war, sah Borras gelassen. „Es ist sehr schwierig, einen Cern-Wissenschaftler herauszuheben. Wir sind eine weltweite Forschergemeinde.“

Medizin-Nobelpreis

Am Montag war der diesjährige Medizin-Nobelpreis dem gebürtigen Deutschen Thomas Südhof zuerkannt worden. Der Neurochemiker teilt sich die Auszeichnung mit den US-Forschern James Rothman und Randy Schekman. Die drei Wissenschaftler haben wesentliche Transportmechanismen in Zellen entdeckt.

Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

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