Eine Simulation eines Quasars mit Schwarzem Loch.

Symbolbild

© NASA/ESA/CSA/Joseph Olmsted (STScI)

Science

Astronomen lösen 60 Jahre altes Rätsel um Quasare

Quasare sind die hellen aktiven Zentren einer Galaxie und gehören zu den mächtigsten Energiequellen im Universum. Sie können so hell leuchten, wie eine Billion Sterne, die in ein Volumen in der Größe unseres Sonnensystems gepackt sind. Im Kern eines Quasars befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch.

Wie oder wodurch ihre starke Aktivität erzeugt wird, blieb seit ihrer Entdeckung ein Mysterium. Das Team der beiden Universitäten Sheffield und Hertfordshire hat nun herausgefunden, dass diese Objekte das Resultat von Galaxien sind, die kollidieren.

Energie in Form von Strahlung

Diese Entdeckung machten die Forscher*innen mit dem Isaac Newton Telescope in La Palma. Die Kollision wurde bemerkt, als sie verzerrte Strukturen in den äußeren Regionen der Galaxien entdeckt hatten. Generell enthalten die meisten Galaxien neben supermassereiche Schwarze Löcher auch große Mengen an Gas. Dieses kreist meist in einer großen Entfernung vom Galaxienzentrum außerhalb der Reichweite der Schwarzen Löcher.

Krachen Galaxien zusammen, wird das Gas in Richtung des Schwarzen Lochs gedrängt. Dann wird das Gas vom Schwarzen Loch verschlungen. Dabei werden enorme Energiemengen in Form von Strahlung freigesetzt. Das führt zur extremen Leuchtkraft der Quasare.

Wird ein Quasar auf diese Weise „gezündet“, kann das dazu führen, dass der Rest des Gases aus der Galaxie verdrängt wird, wodurch Milliarden von Jahre keine neuen Sterne gebildet werden können.

Entstehung des Universums

Die Forscher*innen haben ihre Beobachtungen von 48 Quasaren und ihren Galaxien mit Bildern von mehr als 100 quasarlosen Galaxien vergleichen. Das Team kam zu dem Schluss, dass jene Galaxien, die Quasare beheimaten, etwa 3 mal wahrscheinlicher mit anderen Galaxien interagieren oder kollidieren.

„Quasare sind eines der extremsten Phänomene im Universum und was wir sehen, repräsentiert wahrscheinlich die Zukunft unserer eigenen Milchstraße, wenn sie in etwa 5 Milliarden Jahren mit der Andromeda-Galaxie kollidiert“, sagt Clive Tadhunter der University of Sheffield’s Department of Physics and Astronomy.

Generell können Quasare Informationen zur Entstehung des Universums liefern. Die Studie wurde in Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

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