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Ringe lösen sich auf: Saturn verliert sein Markenzeichen

Der Saturn ist der zweitgrößte und argumentierbar auch der optisch bemerkenswerteste Planet in unserem Sonnensystem. Das liegt an seinen Ringen. Diese verschwinden allerdings langsam. Das wissen Forscher schon seit die Sonden Voyager 1 und 2, die mittlerweile unser Sonnensystem verlassen haben, am Gasgiganten vorbeigeflogen sind. Die NASA hat jetzt herausgefunden, dass das schneller passiert, als ursprünglich erwartet wurde. Die Auflösungsrate liegt am äußersten oberen Ende der Bandbreite, die Forscher bislang für möglich gehalten hatten, wie Quartz berichtet.

"Die Ringe fallen durch die Gravitation in den Planeten, als vom Magnetfeld beeinflusster, staubähnlicher Regen aus Eiskristallen", heißt es in einer NASA-Aussendung. Die entsprechenden Forschungergebnisse wurden im Fachmagazin Icarus veröffentlicht. Saturn-Fans müssen aber nicht in Panik verfallen: Sie werden die Ringe mit entsprechenden Teleskopen noch lange beobachten können. Bis sie komplett verschwunden sind, wird es ungefähr 300 Millionen Jahre dauern.

Die Forschungsergebnisse könnten helfen, weitere offene Fragen zu beantworten. Forscher wissen heute nicht mit Sicherheit, ob Saturn seit seiner Entstehung Ringe hat oder ob sie erst im Laufe der Zeit entstanden sind. Das langsame Verschwinden der Ringe deutet eher auf die zweite Möglichkeit hin. Die Ringe könnten laut NASA-Schätzungen erst vor 100 Millionen Jahren entstanden sein, beispielsweise durch einen Zusammenstoß eisiger Monde. Das Alter des Saturn wird auf etwa vier Milliarden Jahre geschätzt. Es wäre auch möglich, dass früher auch Planeten wie Jupiter, Uranus und Neptun, die heute nur noch schwach ausgeprägte Ringüberreste haben, früher prächtige Ringsysteme im Stil von Saturn besessen haben.

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