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Science

Erstmals seit 20 Jahren hat ein Russe von den USA aus ins All abgehoben

Am Mittwoch beförderte die Crew Dragon zum 8. Mal Astronaut*innen ins Weltall. Erstmals seit 20 Jahren war auch ein russisches Crew-Mitglied mit an Bord. Anna Kikina ist seit Walentina Tereschkowa, welche am 16. Juni 1963 ins All abgehoben ist, die sechste Kosmonautin in der Geschichte der sowjetischen beziehungsweise russischen Weltraumfahrt, die ins All fliegt.

Kikina absolvierte damit ihren ersten Flug in den Orbit. Sie ist auch die erste Russin, die seit Nikolai Michailowitsch Budarin vor 2 Jahrzehnten, von den Vereinigten Staaten aus ins All gestartet ist.

Drucken menschlicher Organe im All

Kommandiert wurde der Crew-5-Flug von der NASA-Astronautin Nicole Mann, welche ebenfalls ihren ersten Flug in den Weltraum absolviert hat. Zu der Besatzung zählen auch der NASA-Astronaut Josh Cassada und der japanische Astronaut Koichi Wakata, welcher bereits seinen fünften Raumflug unternommen hat.

Auf der Internationalen Raumstation ISS werden die Crew-Mitglieder über 200 wissenschaftliche Experimente und technologische Demonstrationen durchführen. Unter anderem sollen sie Studien zum Drucken von menschlichen Organen im All leiten.

v.l.n.r: Anna Kikina, Josh Cassada, Nicole Mann und Koichi Wakata 

Beziehung zwischen NASA und Roskosmos stabilisiert sich

Der Start von Kikina erfolgt, während sich die Beziehung zwischen der NASA und Roskosmos wieder stabilisieren. Durch den Ukraine-Krieg gelangte diese stark ins Schwanken. Laut ARS Technica wurden die Spannungen durch den früheren Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin verschärft, nachdem er kritische Äußerungen über die NASA machte und den Krieg offen unterstützte.

Rogosin drohte außerdem wiederholt damit, von der ISS abzuziehen. Im Juli wurde Rogosin schließlich vom ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Yuri Borisov ersetzt. Dieser hat seine Bereitschaft bekundet, die Zusammenarbeit mit der NASA auf der ISS bis mindestens 2024 fortzusetzen.

Zusammenarbeit soll aufrecht erhalten bleiben

Kikinas Start von US-amerikanischem Boden aus kann somit als Zeichen dafür angesehen werden, dass eine Zusammenarbeit der NASA und Roskosmus im Weltraum weiterhin möglich bleibt, wie auch Sergei Krikalev, Leiter der bemannten Raumfahrt bei Roskosmos, unlängst untermauert hat. Er war der erste Russe, der mit einem Space Shuttle der NASA im Jahr 1994 ins All flog.

Ihm zufolge arbeiten die USA und Russland seit mehr als 40 Jahren im Weltraum zusammen. Sein Ziel sei es, die Zusammenarbeit der beiden Länder "so lange fortzusetzen, wie ich mir vorstellen kann".

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