Seestadt Aspern: Bewohner testen App zum Energiesparen
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Das soll ihnen Einblicke in die komplexe Dynamik des Energiesystems geben und Forschern Erkenntnisse über das Nutzerverhalten bringen. Der spielerische Ansatz stehe im Vordergrund, große monetäre Einsparungen winken eher nicht, so die Initiatoren.
Anhand dreier Gebäude - eines Wohnhauses, einer Schule und eines Studentenheims - wird im Stadtentwicklungsgebiet in Wien-Donaustadt von der Aspern Smart City Research (ASCR) Forschungsgesellschaft untersucht, wie eine sogenannte „Smart City“ funktionieren könnte. Mit der von der Wiener Firma Emakina in Kooperation mit ASCR (getragen von Siemens Österreich, Wien Energie, Wiener Netze und der Stadt Wien) entwickelten „Smart Home Control App“ können dort nun 111 Haushalte Heizung, Lüftung und diverse Haushaltsgeräte in ihren Wohnungen per Smartphone oder Tablet ansteuern. So können etwa einzelne voreingestellte Modi für Werktage, Wochenende oder eine Party gewählt bzw. eigene Konfigurationen erstellt werden.
In Entwicklung eingebunden
Die Bewohner wurden vom Einzug weg sozialwissenschaftlich mitbetreut, und waren auch in die App-Entwicklung eingebunden, wie ASCR-Geschäftsführer Reinhard Brehmer erklärte. Je nach Ausprägung ihres technischen Wissens und Interesses werden sie insgesamt vier Gruppen zugeordnet. Man möchte nun herausfinden, wie diese Gruppen auf die Möglichkeiten der App reagieren, sagte ASCR-Forscher Andreas Schuster. Ob und wie sie auch das Verständnis für Energie- und Wasserverbrauch erhöht, will man mit wiederkehrenden Befragungen analysieren. Die zentrale Frage sei letztlich, wie stark sich ein häufiges Ändern der Einstellungen im Verbrauch niederschlägt.
Da die Wohnungen energieeffizienz-technisch auf hohem Niveau sind, ist das finanzielle Sparpotenzial überschaubar, so Brehmer. Man könne sich aber mit einem hypothetisch passenden „Norm-Haushalt“ mit ähnlichen Voraussetzungen vergleichen. Ein solcher Vergleich wecke den Spieltrieb. Man verfolge hier einen „Gamification-Ansatz“, sagte Schuster. In den kommenden Monaten werde auch untersucht, wie sich über den Tag ändernde Stromtarife auswirken, die ebenfalls über das App-System laufen sollen.
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