Kissenger
Kissenger
© Emma Yann Zhang

Zubehör

Smartphone-Aufsatz für Küsse aus der Ferne

Bei der Konferenz Love and Sex with Robots, die in London stattgefunden hat, hat Emma Yann Zhang den Kissenger vorgestellt. Dieser soll es ermöglichen, dass Personen per Smartphone Küsse aus der Ferne austauschen.

Weder die Idee noch der Name ist neu. Schon 2012 hat Hooman Samani, ein Professor aus Singapur, einen Kissenger vorgestellt. Dieser Plastikkopf war aber nicht gänzlich portabel, sondern an einem Computer angesteckt.

Der Kissenger von Zhang sieht wie eine zu groß geratene Handyhülle mit angestecktem Silikonkissen aus. In diesem befinden sich Sensoren und kleine Motoren. Die Sensoren erkennen die Lippenberührungen und übertragen sie zum Empfänger-Kissenger. Die Motoren drücken dann mit kleinen Kolben gegen die Innenseite des Silikonkissens, um diese Berührungen wiederzugeben. Das Ganze soll in Echtzeit möglich sein und so auch ermöglichen, dass man spürt, wenn der Partner zurückküsst.

Für Zhang sind die Fernküsse zwischen Menschen aber nur der Anfang des Projekts. Sie könne sich vorstellen, dass diese Technologie künftig für Mensch-Roboter-Beziehungen eingesetzt wird. Sie glaube, dass Roboter und Menschen in Zukunft intimer werden und Küsse können die Beziehung stärken.

Turingtestküsse

Kissenger
In der nächsten Stufe des Projekts sollen Labortests mit Kissenger stattfinden, bei denen Körperwerte wie Blutdruck und Herzfrequenz von Probanden gesammelt und ausgewertet werden. So soll festgestellt werden, ob Kissenger dieselben Gefühle wie ein echter Kuss erzeugen kann. Das Ziel der Entwicklung sei, dass der Kissenger den Turing-Test besteht, also Menschen nicht mehr unterscheiden können, ob ein Kissenger-Kuss von einem Menschen oder einer Computersimulation erwidert wird.

Mittlerweile gibt es einen Prototypen von Kissenger für das iPhone. Ob das Gerät aber jemals in die Serienproduktion geht, ist ungewiss.

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